
Tausende Kraniche überwintern in Deutschland
Seit Jahren fällt immer weniger Schnee. Schlittenfahren und Schneemänner bauen bleiben häufig ein unerfüllter Traum vieler Kinder. Die milden Winter nehmen stetig weiter zu, und das zum Leid aller Lebewesen. Vor allem die Vogelwelt ist betroffen von den ungewöhnlichen Temperaturen, die das Zugverhalten durcheinanderbringen. Vor allem in diesem Jahr sind viele Kraniche in Deutschland geblieben.

Der Kranich ist einer der beliebtesten Vögel in Deutschland und imponiert vor allem durch seine majestätische und edle Art. Er ist eigentlich ein Zugvogel, aber in diesem Jahr scheint es ihm hier besser zu gefallen als in seinem Überwinterungsgebiet Frankreich, da es hier immer noch warm genug ist. Rund 5.000 bis 10.000 Kraniche befinden sich immer noch am Stausee Berga-Kelbra - eine unglaublich hohe Zahl. Glücklicherweise stieg in den vergangenen Jahren auch die Zahl der Brutpaare in ganz Deutschland, insgesamt gab es 10.000, davon 855 in Sachsen-Anhalt. In Mitteldeutschland waren sie über Jahrzehnte verschwunden, es gibt sie erst seit den 70ern wieder.
Die Kraniche sind sich sogar so sicher, dass kein Wintereinbruch mehr kommt, dass sie bereits ihre Brutgebiete markiert haben und sie kampfbereit gegen Konkurrenten verteidigen. Eier haben sie natürlich noch keine gelegt, die Brutzeit beginnt erst ab März. Trotzdem ein spannendes Indiz dafür, dass sie in nächster Zeit nicht vorhaben weiterzufliegen.
Würdet ihr freiwillig 6.000 Kilometer zurücklegen, wenn es euch an eurem Aufenthaltsort eigentlich sehr gut geht?
Und nun stellt euch mal vor ihr habt einen Ort gefunden, der euch alles zu bieten hat, vor allem reichlich zu essen. Würdet ihr täglich damit rechnen, dass ihr plötzlich abreisen müsst? Wahrscheinlich nicht. Doch die Sicherheit trügt. Vor allem für die alten und Schwachen wäre es sehr heikel, wenn ein plötzlicher Kälteeinbruch kommen würde. Der Winter ist noch lange nicht vorbei und es kann immer noch gefährlich für die Kraniche werden.
Doch nur weil sie in diesem Jahr nicht weiterziehen, heißt es nicht, dass es ihnen automatisch besser geht. Jungkraniche benötigen viele Proteine, die sie vor allem aus Insekten gewinnen können. Die finden sie hier zu wenig denn aufgrund der aktuellen Agrarpolitik erleben wir ein fatales Insektensterben. Und allgemein sind Insekten im Winter schwer zu finden. Außerdem haben die Dürren der letzten Jahre viele Brutgewässer ausgetrocknet. Die Kraniche brauchen aber das Wasser, um rechtzeitig vor sich anschleichenden Räubern gewarnt zu sein.
"Dann kommt eben der Fuchs und frisst Jungvögel, wenn die sich nicht im Flachwasser verstecken können", erklärte der Experte Axel Schonert von der Landesarbeitsgemeinschaft Kranichschutz der Deutschen Presse-Agentur.
Habt ihr bei euch auch überwinternde Kraniche beobachten können? Was denkt ihr zu diesem Thema, schreibt es gerne in die Kommentare.
Liebe Grüße
Leana
Quellen:
https://www.zeit.de/news/2022-01/19/ueberwintern-statt-fortziehen-tausende-kraniche

Die Autorin Leana
Eine Story von Leana
Leana schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - komm in unser Team.
Falls du Fragen hast, schreib sie gerne als Kommentar unter diese Story!