Plastik in Kaugummis - spannende Fakten und Alternativen

Published on February 1, 2022

    Ob in der Schule, auf der Arbeit oder Zuhause – Kaugummis sind für viele von uns ein alltäglicher Begleiter. Man hat uns bereits als Kinder darauf hingewiesen, dass man sie ja nicht runterschlucken darf! Sonst verklebe der Magen… doch dahinter steckt noch ein anderer Grund, den vielen nicht bewusst ist. In vielen bekannten Kaugummisorten befindet sich Plastik, der schlecht für die Umwelt und unseren Körper ist. Darin besteht keine Lebensgefahr, aber es gibt mittlerweile auch super Alternativen! Ist eure Lieblingsmarke vielleicht bereits dabei?

    © Pixabay

     

    Die Zusatzstoffe kamen allerdings erst später dazu als es darum ging möglichst billig und viel zu produzieren. Als der Kaugummi noch in seinen Kinderstiefeln stand, bestand er aus natürlichen Zutaten. Der Hauptbestandteil war das sogenannte Chicle, eine dickflüssige und weiße Substanz, die aus den Sapodillabäumen stammt. Bereits vor 2000 Jahren begannen die Mayas damit Kaugummi zu kauen.

    Viral ging der Kaugummi als der Amerikaner William Wrigley in das Geschäft einstieg und die Firma „Wrigley´s“ gründete, vielleicht kommt einigen von euch diese Marke bekannt vor. Doch Hersteller möchten heute häufig nicht zugeben, woraus ihre Kaugummis vor allem Bestehen: Kunststoffen. Also aus fossilen Kunststoffen wie Erdöl. Dies schreiben sie jedoch nicht zu den Inhaltsstoffen dazu, weil sie es nicht müssen. Sie müssen rein rechtlich gesehen nur die Zusatzstoffe und da die Kaumasse als Lebensmittelzutat gilt müssen sie dazu keine Details freigeben.

    Dadurch, dass die meisten Hersteller vor allem für die breite Masse produzieren, mussten sie sich effiziente und günstige Alternativen zu natürlichen Erzeugnissen suchen, da diese mengenmäßig nicht reichen.

    Der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter hat verschieden Untersuchungen zu diesem Thema durchgeführt und kam zu dem Entschluss, dass die Kaumasse an sich keine großen Schäden im Körper anrichtet. Wenn man sich allerdings darüber bewusst wird, dass aus verwandten Substanzen, die sich in Kaugummis befinden auch Klebstoffe und Gummireifen hergestellt werden überlegt man sich das noch zweimal. Denn niemand würde auf einem Gummireifen rumkauen und sich keine Gedanken über seine Gesundheit machen. 

    Kunststoffe zersetzen sich in der Natur nur sehr langsam (ein Kaugummi nach etwa 5 Jahren) und am Ende bleibt immer ein Rest von Mikroplastik über. Dieses Mikroplastik und auch die frisch gekauten Kaugummis landen irgendwann im Meer und machen es den Lebewesen noch schwerer. Laut Fakten des Start-ups „True Gum“ werden jährlich 580.000 Tonnen Kaugummis produziert und nach dem Kauen achtlos weggeworfen.

    Eine unglaubliche Menge an Müll.

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    Wo schmeißt ihr euren Kaugummi hin, wenn ihr fertig gekaut habt? In den Müll? Auf die Straße? Falls ja verursacht ihr eurer Stadt erhebliche Kosten. Im Durchschnitt gibt eine Großstadt 900 Millionen Reinigungskosten pro Jahr aus. Würde jeder seinen Kaugummi in den Müll schmeißen, könnte dieses Geld für sinnvollere Zwecke ausgegeben werden.

    Allgemein sind Kaugummis eine durchaus praktische Erfindung denn das Kauen fördert die Konzentration. Durch die Kaubewegungen wird die Durchblutung angeregt und somit die Sauerstoffversorgung des Gehirns

    Glücklicherweise gibt es Menschen, die sich mit diesem Thema auseinandergesetzt und sich Alternativen überlegt haben.

    Vorreiter ist aktuell die Firma „True Gum“, die es sich zum Ziel gesetzt hat nachhaltigen und plastikfreien Kaugummi zu produzieren. Sie benutzen außerdem keinen Zucker zum Süßen, sondern Stevia und Xylit (Birkenzucker). Dadurch, dass in ihm keine Kunststoffe enthalten sind, ist er biologisch abbaubar. Der Kaugummi ist auch bei dm erhältlich.

    Eine weitere Marke ist „Forest Gum“, diesen gibt es leider noch nicht im Einzelhandel zu kaufen, ist aber auf dem richtigen Weg. Auch diese Marke setzt auf faire, nachhaltige Verpackungen und kunststofffreie Kaumasse.

    Informiert euch gerne mal darüber, ob eure Lieblingskaugummimarke auch mit Kunststoffen arbeitet. Und wenn ja könnt ihr euch vorstellen die Marke zu wechseln? Das ist manchmal gar nicht so einfach.

    Quellen:

    https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/aus-was-besteht-kaugummi-a-1022838.html

    https://www.gruen-dein-leben.de/mikroplastik-im-kaugummi/

    https://www.wmn.de/health/food/kaugummis-so-viel-schrott-steckt-in-der-klebrigen-masse-id25158

    https://www.careelite.de/kaugummi-plastik/

    Plastikfreie Alternativen



    Die Autorin Leana


    Eine Story von Leana

    Leana schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - komm in unser Team.

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