
Der Tag des Eisbären
Heute gibt es einen Grund zu feiern, denn es ist Tag des Eisbären! Ist das überhaupt ein Grund zu feiern? Wir kommen bereits in unserer Kindheit in Kontakt mit den Eisbären, sei es in Zoos oder in Form eines Stofftieres. Doch die Zahl dieser wunderschönen Tiere schrumpft leider stetig und es sieht nicht so aus als würde sich das in naher Zukunft ändern. Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen, wurde am 27.02.2004 der Welt-Eisbär-Tag ins Leben gerufen.

Wie lebt der Eisbär?
Um die Problematik des Klimawandels, die wir nachher noch behandeln werden, besser zu verstehen lernt ihr zunächst ein bisschen über seine Lebensweise und seine unglaubliche Anpassung an diesen extremen Lebensraum. Die Eisbären leben vor allem auf dem Packeis des Polarmeeres rund um den arktischen Nordpol. Man kann sie außerdem an den nördlichen Küsten Grönlands, Kanadas, Norwegens, Russlands und den USA antreffen.
Sie wandern weite Strecken, um ihre Lieblingsnahrung zu jagen, Robben! Sie suchen sich auf ihrer Jagd Lücken im Eis und warten stundenlang darauf, dass eine Robbe ihren Kopf daraus streckt. Sie machen jedoch nicht nur Jagd auf Robben, sondern auch auf junge Walrosse, Belugawale, Narwale, Fische und Seevögel. Von ihrer Beute fressen sie dann meistens nur Haut und Speck, um sich eine fette Speckschicht anzufressen. Eisbären sind eigentlich Einzelgänger, aber dort wo sich besonders viel Nahrung finden lässt, leben auch mehrere Eisbären in einem friedlichen Miteinander.
Wenn das Packeis im Frühling und Sommer beginnt zu schmelzen, folgen die Robben den Fischen Richtung Norden und die Eisbären folgen den Robben.
Da es in der Arktis sehr kalt werden kann, sind sie an diesen extremen Lebensraum super angepasst.
Männliche Eisbären können bis zu 600 Kilo schwer werden, sein dickes Fell und die Speckschicht halten ihn warm.
Die Speckschicht hat aber noch einen positiven Nebeneffekt, sie hilft nämlich dabei, den Bären im Wasser oben zu halten. Sein Fell spielt auch eine wichtige Rolle. Die einzelnen Haare selbst sind außerdem hohl. So entsteht ein Luftpolster, das die Eisbären vor Kälte schützt. Aufgrund des transparenten Fells gelangen die Sonnenstrahlen außerdem bis auf die Haut vor, diese ist schwarz und absorbiert die Wärme der Sonne gut.
Er hat eine sehr feine Nase und kann Robben kilometerweit riechen und seine Ohren sind klein und rund, damit über sie nicht zu viel Wärme verloren geht.
Seine Augen verfügen über eine spezielle Nickhaut, die sie vor der starken UV-Strahlung schützt. Ohne diese „Schneebrille“ würden die Bären schneeblind. Seine langen, scharf gebogenen Krallen helfen ihm dabei nicht auszurutschen, denn ihr wisst genau, dass man auf eisigen Flächen sehr schnell hinfallen kann! Mit seinen großen Tatzen kann er sein Gewicht auf dem Eis gut verteilen, damit er nicht so leicht einbricht.

Den Eisbären geht es schlecht
Denn die Eisbären Leben aktuell sprichwörtlich auf dünnem Eis und ihnen schmelzen die Eisschollen weg. Schätzungsweise gibt es aktuell zwischen 22.000 und 31.000 Eisbären, die um ihr Überleben kämpfen müssen. Bereits Mitte des letzten Jahrhunderts waren sie fast ausgerottet, da sie aufgrund ihres Fleisches und Fells intensiv gejagt wurden. Und nun der Klimawandel, die Eisbären haben es wirklich nicht leicht.
Denn aufgrund des Klimawandels schmilzt das Packeis früher und friert später, die Jagdsaison wird also immer kürzer und zwingt die Eisbären an Land zu kommen, ohne vorher genügend Fettreserven angelegt zu haben. Auf der Suche nach Nahrung müssen sie oft hunderte Kilometer weit schwimmen. Oft werden sie trotzdem nicht fündig und verhungern. Doch nur wenn sie sich in der Packeiszeit genug Fettreserven anfressen können, bleiben die Populationen gesund. Denn wenn sie über einen längeren Zeitraum keinen Jagderfolg hatten, geraten sie in eine schlechte Verfassung. Die Fortpflanzungsrate und die Chance, dass die Jungtiere überleben, sinkt drastisch.
Eine vom WWF unterstützte Studie zeigt, dass das Meereis weiter drastisch zurück geht und bis zum Sommer 2035 komplett schmelzen wird. Jedes Jahrzehnt gehen elf Prozent des für die Eisbären überlebensnotwendigen Packeises verloren – das entspricht 21 Mal der Fläche Österreichs.
Das Schmelzen der Arktis würde nicht allein das Aussterben des Eisbären bedeuten, es hätte auch weitreichende Konsequenzen für das globale Klima. Die Arktis erwärmt sich doppelt so schnell wie der Rest der Welt.
Der WWF fordert, dass alle Menschen und Nationen ihren jeweiligen Treibhausgasausstoß reduzieren, um die Erderhitzung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen. Denn die Arktis sorgt dafür, dass sich die Erde nicht noch weiter aufheizt und stabilisiert so das Klima. Die Folgen wären zunehmende Trockenperioden und Überschwemmungen, sowie extreme Kälte- und Hitzewellen, dies alles spüren wir bereits heute.

So hilft der WWF
Der WWF arbeitet in der Arktis vor allem mit der lokalen Bevölkerung, sowie den Regierungen zusammen, um den Schutz der Eisbärenlebensräume zu sichern und die Entstehung von Konflikten zu vermeiden. Im Norden Grönlands und Kanadas liegt das sogenannte Gebiet des letzten Eises, dessen Region größer als Frankreich und Spanien zusammen ist. Vor allem diese Region ist dem WWF wichtig. Es werden spezielle Eisbär-Patrouillen ausgebildet und bärensichere Abfallcontainer vermeiden Konflikte zwischen den Bären und der Bevölkerung.
Es gibt außerdem ein spannendes Projekt, wo WWF Wissenschaftler mithilfe von Satellitenpeilsendern die Auswirkungen des Klimawandels auf das Verhalten der Eisbären erforschen.
Der Forscher Rémy Piero entwickelt nun gemeinsam mit dem WWF und anderen Ingenieuren einen neuartigen Ohren-Sender, der es Wissenschaftlern ermöglicht, die Wanderungen von Eisbären effektiver zu erforschen – und sie zu schützen: den (B)ear (Bear und Ear (Ohr) Tag (Sender). Bisher konnten nur ausgewachsene Weibchen beobachtet werden, aber was passiert mit dem schnell wachsenden Nachwuchs.
Bis zur vollständigen Entwicklung dieses neuartigen Senders war es ein langer Weg. Unter anderem weil die Batterien bei diesen niedrigen Temperaturen schlecht funktionieren und die Kommunikation mit Satelliten sehr viel Strom benötigt. Außerdem soll das Gerät so klein und leicht wie möglich sein, damit es die Eisbären nicht stört. Den ganzen Prozess könnt ihr hier (https://www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/arktis/ein-sender-fuer-eisbaeren) nachlesen.
Es ist super, dass es solche Projhttps://www.wwf.de/themen-projekte/artenlexikon/eisbaer/ekte gibt, denn je mehr wir über sie herausfinden, desto besser können wir sie schützen!
So kannst du helfen
Wenn dir die Eisbären am Herzen liegen, kannst du uns in vielerlei Hinsicht darin unterstützen sie zu retten!
Dazu gehört vor allem Aufklärung:
Rede mit deinen Freunden und deiner Familie, kläre sie über das Thema auf. Du kannst auch ein Referat in der Schule halten, oder sogar einen eigenen Stand organisieren!
Es gibt viele Möglichkeiten.
Hier https://www.wwf.de/spenden-helfen/fuer-ein-projekt-spenden/eisbaeren kannst du uns mit einer Spende unterstützen, wir würden uns sehr freuen!
Wusstest du, dass heute der Tag des Eisbären ist? Schreib es gerne in die Kommentare!
Quellen:
https://www.wwf.de/themen-projekte/artenlexikon/eisbaer/
https://www.wwf.de/themen-projekte/bedrohte-tier-und-pflanzenarten/eisbaeren/
https://www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/arktis/ein-sender-fuer-eisbaeren
https://www.wwf-junior.de/tiere/komm-mit-zu-den-eisbaeren/

Die Autorin Leana
Eine Story von Leana
Leana schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - komm in unser Team.
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