Ein Grund zur Hoffnung und Freude

Published on March 8, 2022

    Plastik ist ein Material, das nicht nur uns in der Community ständig beschäftigt. Mittlerweile haben viele die Probleme erkannt, die mit Kunststoffen zusammenhängen: Auf der ganzen Welt setzen sich Leute dafür ein, die Umweltverschmutzung durch Plastik zu verringern. Ständig gibt es neue Erkenntnisse und Möglichkeiten, die Welt ein kleines bisschen plastikfreier zu gestalten. Einige davon möchte ich Euch hier kurz vorstellen.

    Das gibt es diesen Monat:

    - Ein Grund zu feiern: Die Plastik-Resolution

    -Filterpflicht für Waschmaschinen

    -Plastikverzicht in der Fastenzeit

    -Community gegen Plastik

    -Selbst aktiv werden

    Ein Grund zu feiern: Die Plastik-Resolution

    Fällt es euch auch gerade schwer das Positive zu sehen? Schalten wir die Nachrichten ein, werden wir überschwemmt mit schlechten Nachrichten und schrecklichen Bildern. Aber letzte Woche hatte sich zwischen all den Kriegsberichten aus der Ukraine und den Schlagzeilen zur Pandemie und zum neuen IPCC-Bericht tatsächlich eine gute Nachricht eingeschlichen. Und was für eine! Espen Barth Eide, der norwegische Umweltminister und Vorsitzende der Umweltversammlung, sagte der Tag werde in die Geschichtsbücher eingehen. „Ich vergleiche den Erfolg heute mit dem Pariser Klimaabkommen.“, sagte Bundeumweltministerin Steffi Lemke in der Tagesschau. Eine Art zweites Pariser Abkommen und es hat fast keiner gemerkt? Dass dieser riesige Erfolg nur eine kurze Nachricht unter vielen war, ist sicherlich der aktuellen Situation geschuldet -und trotzdem ist er vor allem für den WWF ein Grund zu feiern.

    Aber wovon ist denn nun die Rede? Es geht um die UN-Resolution mit dem Namen “End Plastic Pollution: Towards an International Legally Binding Instrument”, die die Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA) am 2.März in Nairobi beschlossen hat -und das einstimmig, auch nicht selbstverständlich in einer sonst mehr und mehr gespaltenen Welt.

    ©Markus Winkler WWF

     

    Was macht diese Entscheidung so besonders?

    Wir sind schon so daran gewöhnt, dass es Klima-Abkommen gibt, aber ein internationales Abkommen gegen die Verschmutzung mit Plastik gab es bisher noch nie. Bei der Konferenz stimmten die Delegationen für das Einsetzen eines zwischenstaatlichen Verhandlungskomitees, das  bis 2024 (!) ein internationales Abkommen aushandeln soll.

    Die Resolution legt auch fest, was der zukünftige Vertrag beinhalten soll: Auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse sollen rechtsverbindliche Ziele festgelegt werden, um die Plastikverschmutzung zu bekämpfen. Kontroll- und finanzielle Hilfsmaßnahmen für ärmere Länder sollen auch enthalten sein. Besonders wichtig: Der Vertrag soll sich nicht nur auf Müll konzentrieren, sondern den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen beginnend beim Rohstoff über das Produktdesign bis hin zum Recycling einschließen. Man dürfe sich nicht der Illusion hingeben, das Problem allein durch Recycling zu lösen. Stattdessen soll von vornerein weniger Plastik produziert werden.

    Und welche Rolle hat der WWF gespielt?

    Wenn ihr fleißig das Plastik-Update lest, kennt ihr unsere Kategorie „Selbst aktiv werden“ und erinnert euch, dass dort immer wieder eine bestimmte WWF-Petition auftauchte. Vielleicht ward ihr vor 3 Jahren sogar dabei, als die WWF Jugend auf den Konzerten der Band Revolverheld dabei sein durfte, um Unterschriften für eben diese Petition zu sammeln. 2,2 Millionen Menschen haben unterschrieben und die UN aufgefordert gegen die Plastikkrise vorzugehen. Damit ist sie die bisher größte WWF-Petition und „ein Beweis dafür, wie wichtig es ist, dran zu bleiben“, schreibt der WWF.

    © Markus Winkler WWF

     

    Natürlich ist mit der Resolution die Plastikkrise jetzt nicht von einem auf den anderen Tag vorbei. Noch existiert der Vertrag nicht und wie wir leider von den Klimaabkommen wissen, bleibt die Frage, wie gut dieser umgesetzt werden wird. Der WWF will die Staaten daher auch in Zukunft an ihre Verantwortung erinnern, schreibt aber auch, dass der 2.März 2022 erst mal ein Grund zur Freude sei und im besten Fall als Anfang vom Ende der Plastikflut in die Geschichte eingehe. Auf jeden Fall ist die Resolution also ein Grund zur Hoffnung -und definitiv eine sehr gute Nachricht, über die wir uns in diesen Tagen besonders freuen dürfen.

    Filterpflicht für Waschmaschinen

    Bild von taraghb auf pixabay.com

     

    Gegen so einen großen Fortschritt verblassen natürlich andere positive Plastik-Nachrichten. Wir sollten aber nicht vergessen, dass zu großen Erfolgen auch immer die vielen anderen kleineren Schrittchen gehören. Beim Waschen von synthetischer Kleidung lösen sich bis zu 700.000 Fasern pro Waschgang, die dann als Mikroplastik ins Abwasser und von dort in Gewässern gelangen. Ideen für Filter oder Wäschenetze gibt es mehrere, über die auch schon das Plastik-Update berichtet hat. Ein Filtersystem stammt von der Firma „Planet Care“. Der Filter lässt sich an den Abwasserschlauch jeder Waschmaschine anschließen. Nach ca. 20 Wäschen muss der Filter allerdings getauscht werden. Ausgetauschte Filter werden von dem Unternehmen zurückgenommen und recycelt. Frankreich möchte solche Filter jetzt zum Standard machen. Ab 2025 sollen alle Waschmaschinen einen Mikroplastikfilter enthalten.

    Plastikverzicht in der Fastenzeit

    Am 2. März war aber nicht nur ein wichtiger Tag im Kampf gegen die Plastikflut, es startete auch die Fastenzeit. Nicht nur für gläubige Menschen ein Anlass, um mal auf bestimmte Lebensmittel oder Verhaltensweisen zu verzichten. Viele verzichten in dieser Zeit auf Alkohol, Süßigkeiten, Kaffee… Aber auch zum Plastikfasten rufen verschiedene Organisationen wie beispielsweise der BUND auf. Die Website Utopia hat hier Tipps zusammengefasst, wie ein schrittweises Plastikfasten in den 40 Tagen gelingen kann und die beiden Autorinnen von „Besser leben ohne Plastik“ interviewt. Eine der beiden rät für die Fastenzeit den Müll in einem Glas oder einer Tüte zu sammeln, um zu sehen, wieviel er sich im Vergleich zu davor reduziert hat. „Plastikfasten kann uns bewusst machen, wo wir im Alltag unnötigem Einwegplastik begegnen.“, sagt Janine Korduan vom BUND. Einige neuen Gewohnheiten können dann nach der Fastenzeit beibehalten werden. Der BUND empfiehlt auch Verpackungsmüll im Laden zu lassen, um die Verantwortung von Handel und Herstellern hervorzuheben.

    Community gegen Plastik

    Leana hat zu Plastik in Kaugummis recherchiert und spannende Fakten und Alternativen für uns zusammengefasst.  Nicht um Plastik, aber um Recycling ging es mehrfach in der Community: In diesem Video erfahrt ihr, wie ihr ein Einmachglas zum Kräuteranbau umfunktioniert. Die Earth Hour rückt immer näher. Leana erklärt euch hier, wie ihr dafür alte Kerzen recyceln könnt. Steffi hat uns auf mehrere Workshops der BUNDJugend hingewiesen und darauf wie ihr…

    Selbst aktiv werden

    …könnt und zum Beispiel beim Müllmanifest 2030! der Stadt Berlin mitschreiben.  Hier ist Platz für Wünsche, Sorgen, Ideen, Konzepte… rund um Zero Waste.

    Vom 11.-27. März finden die Trashbusters Aktionswochen der NAJU statt. Aktionen, die noch nach Unterstützung beim Müllsammeln oder Aufklären suchen, findest du hier. Vielleicht ist etwas in deiner Nähe dabei.

    Und kennst du schon den Terra X Podcast Geschichte? In einer Folge geht es auch um die Geschichte der Kunststoffe

    Im letzten Plastik-Update hat Sarah uns von Politischen Fortschrittchen und plastikfreier Winterstimmung berichtet.

     

    Quellen

    https://www.tagesschau.de/ausland/plastik-abkommen-101.html

    https://www.wwf.de/themen-projekte/plastik/unea-plastikresolution 

    https://nur-positive-nachrichten.de/positive-nachrichten/mikroplastikfilter-pflicht-fuer-waschmaschinen


     


    Die Autorin Johanna

    Eine Story von: Johanna

    Johanna schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.