Plastik X Gender

Published on June 17, 2022

    Plastik ist ein Material, das nicht nur uns in der Community ständig beschäftigt. Auf der ganzen Welt setzen sich Leute dafür ein, die Umweltverschmutzung durch Plastik zu verringern. Ständig gibt es neue Erkenntnisse und Möglichkeiten, die Welt ein kleines bisschen plastikfreier zu gestalten. Das Plastikupdate liefert euch monatlich ganz verschiedenen Input zum Thema und befasst sich dieses Mal mit der Verbindung zwischen Gender und Plastik.

    Based upon a true story....

    Ich: "Hey Siri, wie hängt Plastik mit Feminismus zusammen?"

    Siri: "Tut mir leid, das habe ich nicht verstanden."

    Ich: "Und was ist mit Plastik und Gender?"

    Siri: "Du hast meine tiefste Bewunderung."

    Ich in meinem Kopf: wtf?!

    Zugegeben, den Plastikkonsum mit Themen wie Geschlecht, Gleichberechtigung oder Feminismus in Verbindung zu bringen, ist vielleicht nicht unter den Top 10 Google-Suchanfragen dieses Jahr (und wahrscheinlich auch nicht nächstes Jahr, oder das Jahr danach oder überhaupt irgendwann mal). Und trotzdem hat es mich überrascht bzw. verwundert, wie wenig Forschung es in diesem Bereich gibt. Wink mit dem Zaunpfahl: wenn hier Personen sind, die Sozialwissenschaften, Geschlechterforschung o.Ä. studieren, könnt ihr bitte was dazu machen? Die Welt braucht euch!...

    Anyway, zurück zu meiner Recherche, bei der ich ohne Siri dann doch noch fündig geworden und auf eine Podcast-Folge der Böll-Stiftung gestoßen bin, die die Grundage für diesen Artikel gebildt hat.

    Vorab: Plastik in der Umwelt schadet natürlich allen Menschen, egal wo sie leben und wo im Geschlechterpsektrum sie sich selbst verorten. Und trotzdem gibt es einige Ungleichheiten:

    Menstruierende Menschen, und das sind überwiegend Frauen, sind auf Hygieneartikel wie Binden oder Tampons angewiesen. Das Problem daran: diese Produkte sind a) unproportional teuer und damit nicht für alle Menschen in gleichem Maße leistbar, sind b) in krass viel Plastik verpackt, bestehen c) zu 80% aus rohölbasierten Kunststoffen und sind d) manchmal mit der hormonell wirksamen Chemikalie Bisphenol behandelt, die in Verdacht steht, das Potential für Krebs zu erhöhen.

    Protipp: Alternativen können Menstruationstassen oder Periodenunterwäsche sein.

    Und auch die zweite Ungleichheit findet sich quasi im Bad. Denn häufig sind es nicht-cis-männliche Personen, die Kosmetikprodukte wie Nagelack, Make-Up, diverse Shampoos u.Ä. benutzen, die auch wieder in Plastik verpackt sind und darüber hinaus meist Mikroplastik enthalten. Alternatiiven sind nicht immer leicht zu finden oder etwas zeitaufwändiger herzustellen, was uns zur nächsten Ungleichheit bringt:

    Plastik im Alltag zu vermeiden spielt besonders bei den wöchentlichen Einkäufen eine Rolle. Und wer erledigt die in den klassisch rollen-verteilten Haushalten noch immer? Die Antwort überlasse ich an dieser Stelle euch :) Dieser Personengruppe wird dadurch auf jeden Fall ein überproportionaler Zeitaufwand aufgebürdet, der in den meist ohnehin schon engen Tagesplänen untergebracht werden müsste.

    Und zu guter letzt vielleicht noch ein Fakt: es ist wissenschaftlich belegt, dass Mikroplastik im Blut der Mutter durch die Plazenta an den ungeborenen Fötus weitergegeben werden kann. Ob und welche Auswirkungen das möglicherweise haben kann, ist noch nicht ausreichend erforscht (Aus dem Paper "Plastics, gender and the environment")

    Ihr seht also, dass es mehr als wichtig ist, Plastik mit Gender zusammenzudenken und dass es allerhöchste Eisenbahn ist, da was zu ändern. Also lasst uns ale weiter Druck auf die Politik machen, sonst kommt ja leider nichts von denen...

    See you on the streets!



    Die Autorin Christina

    Eine Story von Christina

    Christina schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - komm in unser Team.

     

    Falls du Fragen hast, schreib sie gerne als Kommentar unter diese Story!