Flusspferde/ Nilpferde (Fantastische Fakten)

Published on April 16, 2025

Ein großer, massiger Körper. Eine Haut scheinbar ohne Haare und ein großer Kopf mit einem breiten Maul: Das sind Fluss- bzw. Nilpferde. In dieser Folge der Fantastischen Fakten erfährst du spannende Fakten über diese großen Tiere!

ein Flusspferd steht am Ufer, im Hintergrund ein Fluss, im Vordergrund Bäume
Flusspferde sind bei uns eher unter dem Namen „Nilpferd“ bekannt. / © hbieser, pixabay.com


Kleine Artenkunde

Eigentlich heißen sie Flusspferde (Hippopotamus amphibius). Doch da das Flusspferd ursprünglich auch entlang des Nils vorkam, hat sich der Name Nilpferd im deutschsprachigen Raum stärker verbreitet. Sein Lebensraum liegt in Afrika südlich der Sahara, in offenen Landschaften, Waldgebieten, Mangroven und Flussbereichen bzw. überschwemmten Wiesen und Savannen. Im tropischen Regenwald kommt das Flusspferd so gut wie nicht vor. Am Nil kommt das Flusspferd nur noch teilweise vor – am Unterlauf ist es inzwischen ausgestorben. Insgesamt gelten Flusspferde als „gefährdet“. Nach Schätzungen (2016) gibt es etwa 125.000 – 148.000 Großflusspferde und nur noch 2.000 – 3.000 Zwergflusspferde. Beide Unterarten nehmen in ihrem Bestand ab.

Flusspferde sind Säugetiere und gehören zu den Paarhufern. Nach den Elefanten, Nashörnern und Giraffen zählen sie zu den größten Tiere, die auf der Erde an Land leben. Von Kopf bis zum hinteren Ende des Rumpfes messen die Tiere etwa 3 – 3,5 Meter, die Schulterhöhe liegt bei ca. 1,1 – 1,7 Metern. Und sie bringen fantastische 1000 – 2000 kg auf die Waage. Der größte bekannte Flusspferd-Bulle wog 2660 kg.

Zwergflusspferde dagegen bringen es auf eine Körperlänge von maximal 1,75 Metern und höchstens 280 kg. Im Vergleich zu den Großflusspferden wahre Leichtgewichte.

ein Flusspferd im Wasser, nur der Kopf ist sichtbar
Die meiste Zeit des Tages verbringen Flusspferde im Wasser. / © designerpoint, pixabay.com


Flusspferde sind nacht- bzw. dämmerungsaktiv. Tagsüber verbringen sie die Zeit ruhend oder schlafend im Wasser oder zumindest in Gewässernähe. Das kann schon einmal locker über 12 Stunden dauern, die sich ein Flusspferd am Stück im Gewässer aufhält. In der Dämmerung gehen die Tiere dann an Land und suchen ihre Weidestellen auf. Dort nehmen sie bis zu 6 Stunden Nahrung auf – Flusspferde sind Vegetarier und fressen hauptsächlich Gräser. Sie können bis zu 3 Wochen ohne Nahrung auskommen.

Du denkst, Flusspferde können schwimmen? Tatsächlich bewegen sie sich im Wasser fort, indem sie auf dem Gewässerboden laufen. Ihre große Körpermasse hilft ihnen dabei, sie auf den Grund absinken zu lassen.

Flusspferde können ihre Kälber auch unter Wasser säugen. Das macht eine besondere Eigenschaft ihrer Milch möglich: Denn die ist nicht flüssig wie die uns bekannte Milch, sondern ähnelt in ihrer Konsistenz eher Joghurt.

eine Gruppe mit mehreren ausgewachsenen Flusspferden und mehreren jüngeren Kälbern an einem Flussufer

Die Milch von Flusspferden ähnelt eher Joghurt und Kälber können unter Wasser gesäugt werden. / © kolibri5, pixabay.com


Kuriose und spannende Fakten

Wenn ein Flusspferd schwitzt, färbt sich sein Schweiß rot. Sie sondern ein Sekret ab (strenggenommen handelt es sich dabei nicht um Schweiß), das ihre Haut bei Hitze nicht nur kühlt, sondern wie eine „Sonnencreme“ wirkt. Die Haut wird dadurch vor UV-Strahlen geschützt und das Sekret wirkt sogar noch antibakteriell. Ganz schön praktisch, so viele Funktionen auf einmal! Das Sekret aus den Unterhautdrüsen ist zunächst farblos und zähflüssig, wird dann aber rötlich und am Ende bräunlich.

Flusspferde sind Säugetiere – doch sie geben amphibische Rufe von sich. Das macht kein anderes Säugetier der Welt.

In Afrika werden mehr Menschen von Flusspferden getötet als von Löwen, Elefanten und Wasserbüffeln zusammen. Meist geschieht das, indem sie von einem Flusspferd totgetrampelt werden. Doch viele der Tiere leben von Siedlungen weit entfernt. Ein Flusspferd kann sogar ein Krokodil in zwei Teile beißen.

Flusspferde können schneller rennen als Menschen, nämlich bis zu 40km/h.

Natürliche Feinde haben Flusspferde im Grunde nicht. Das liegt an ihrem großen Körper und den spitzen Eckzähnen. Sogar Löwen und Krokodile meiden sie.

Ein Flusspferd kann sein Maul so weit aufreißen, dass ein Kind stehend hineinpassen würde – was aber natürlich nicht nachahmenswert ist…

ein Flusspferd im Wasser, das sein Maul weit geöffnet hat
Natürliche Feinde? Bei so einem großen Maul nicht notwendig! / © karlins_u, pixabay.com


Der Magen des Flusspferds ist drei Meter lang.

Und 80% der Geräusche, die ein Flusspferd macht, macht es unter Wasser. Flusspferde werden auch unter Wasser geboren. – Die Paarung findet ebenfalls untergetaucht im Wasser statt. Dabei können bis zu 6 Begattungen pro Nacht erfolgen!

Die Haut ist rötlich-braun bis fleischfarben, und sie ist beinahe kugelsicher. Auf den ersten Blick scheinen Flusspferde keine Haare zu haben – doch schaut man genauer hin, sieht man, dass die Haut von kurzen Haaren bedeckt ist, die jedoch an den Seiten und am Bauch ausdünnen.

 



Quellen

Mitchell Symons: „Verrückte Fakten aus dem Tierreich“, Ravensburger-Buchverlag 2013

WWF Deutschland: „Flusspferd im Artenlexikon“, unter https://www.wwf.de/themen-projekte/artenlexikon/flusspferd (Zugriff am 16.4.2025)

Animalia.bio: „Flusspferd“, unter https://animalia.bio/de/common-hippo (Zugriff am 16.4.2025)

Thieme: „Fakten und Mythen rund um das Nilpferd“, unter https://vet.thieme.de/aktuelles/vet-news/detail/fakten-und-mythen-rund-um-das-nilpferd-350 (Zugriff am 16.4.2025)

 


 

Die Autorin Stephanie

 

Eine Story von: Stephanie

Stephanie schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.