Diese Pflanzen wachsen im April im Wald

Published on April 11, 2025

    Es ist sehr faszinierend die wechselnde Vegetation im Laufe der Jahreszeiten zu beobachten und der April bietet die perfekte Gelegenheit, um damit anzufangen! Bevor die Laubbäume den Lichtfluss auf den Boden wieder verringern, nutzen viele Pflanzen diesen Zeitraum um zu blühen. Diese Frühblüher geben dem Wald wieder mehr Farbe und stellen für Bestäuber wie Bienen und Schmetterlingen eine frühe Nahrungsquelle dar. Welche schönen Pflanzen du derzeit beobachten kannst, erfährst du jetzt!

     

     

    Buschwindröschen (Anemone nemorosa© Kai Schnellmann

     

     

    Buschwindröschen (Anemone nemorosa)

    Das Buschwindröschen bedeckt den Waldboden mit dichten, weißen Blütenteppichen. Die zarten, manchmal leicht rosa getönten Blüten öffnen sich nur bei Sonnenschein und schließen sich bei Dunkelheit oder Regen. Es gehört zu den Geophyten und zieht sich nach der Blütezeit in seinen Wurzelstock zurück, um im nächsten Jahr erneut auszutreiben. Geophyten sind mehrjährige krautige Pflanzen, die die ungünstige Zeiten wie Winter, Lichtmangel oder Dürren im Sommer mit Hilfe unterirdischer Knospen überdauern. Eine Besonderheit ist zudem seine Giftigkeit, die es für viele Pflanzenfresser unattraktiv macht, für die Pflanze aber einen Schutzmechanismus darstellt.

     

     Schneeglöckchen (Galanthus) © Kai Schnellmann

     

     

    Schneeglöckchen (Galanthus)

    Das Schneeglöckchen zählt zu den ersten Frühblühern und ist ein wichtiger Bestandteil des Insektenbuffets zu Beginn des Jahres. In Deutschland ist vor allem das Gewöhnliche Schneeglöckchen verbreitet (Galanthus nivalis). Weitere spannende Fakten erfährst du in unserer Story über das Schneeglöckchen.

     

     

    Leberblümchen (Hepatica nobilis) © Germund Sellgren / WWF Schweden

     

     

    Leberblümchen (Hepatica nobilis)

    Mit seinen leuchtend blauen, gelegentlich weißen oder rosa Blüten ist das Leberblümchen ein auffälliger Frühblüher. Es bevorzugt lichte Laubwälder und dient Bienen sowie Schmetterlingen als erste Nahrungsquelle. Seine dreilappigen Blätter erinnern an die menschliche Leber, was zu seinem Namen führte. In direkter Nähe kann oft ein dezenter Duft wahrgenommen werde, ist dir das schon einmal aufgefallen?

     

     

    Hohler Lerchensporn © Kai Schnellmann

     

     

    Hohler Lerchensporn (Corydalis cava)

    Dieser Frühblüher hat purpurfarbene oder weiße Blüten, die wie kleine Röhren aussehen. Durch die unterirdischen Knollen kann er schnell wachsen und blühen, bevor das dichte Blätterdach der Bäume zu viel Schatten spendet. Seine Blüten sind besonders attraktiv für Hummeln, die von den in Trauben angeordneten Blüten und dem süßlichen Duft angezogen werden.

     

    Scharbockskraut © Yuliia Patrikhalkina / Unsplash

     

     

    Scharbockskraut (Ficaria verna)

    Mit seinen gelben Blüten gestaltet das Scharbockskraut gelbe Farbtupfer im Wald. Seine Blätter sind reich an Vitamin C, weshalb sie früher gegen Skorbut verwendet wurden. Nach der Blüte zieht sich die Pflanze schnell zurück und überdauert den Sommer als unterirdische Knolle.

     

    Bärlauch © Kai Schnellmann

     

     

    Bärlauch (Allium ursinum)

    Bärlauch wächst in schattigen, feuchten Wäldern und hat einen charakteristischen Knoblauchgeruch. Seine jungen Blätter sind essbar und werden für Salate, Suppen oder Pesto genutzt. Beim Sammeln solltest du jedoch vorsichtig sein, da eine Verwechslungen mit giftigen Pflanzen wie dem Maiglöckchen besteht.

     

    So kannst du Maiglöckchen und Bärlauch voneinander unterscheiden: NOCHMAL TEXT ÄNDERN

    • Charakteristisch für Maiglöckchen sind glänzende, lanzettliche Blätter, die zu zweit aus dem Boden sprießen. Bärlauch hat breitere und mattgrüne Blätter.
    • Die Blüten des Maiglöckchens sind klein, weiß und glockenförmig, und in einem Traubenähren angeordnet. Bärlauch hat weiße, sternförmige Blüten in einem Doldenblütenstand.
    • Ein weiterer Unterschied ist der Geruch, da Bärlauchblätter stark nach Knoblauch riechen, wenn man sie zerreibt. Maiglöckchen verströmen eher einen süßen Duft.

     

    Wald-Schlüsselblume © Kai Schnellmann

     

     

    Wald-Schlüsselblume (Primula elatior)

    Die Wald-Schlüsselblume ist eine Primelart und ein typischer Frühblüher europäischer Wälder. Von März bis Mai wachsen sie besonders auf feuchten, kalkhaltigen Böden. Ihre Blüten stehen in lockeren Dolden, duften süßlich und locken Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge an. Dadurch trägt die Pflanze zur Bestäubung anderer Pflanzen und zur Artenvielfalt im Wald bei.

     

     

    Märzenbrecher © Getty Images

     

     

    Märzenbecher (Leucojum vernum)

    Dieser Frühblüher erscheint oft noch vor dem April, kann aber je nach Standort bis in den Monat hinein blühen. Sie hat weiße, glockenförmige Blüten und wächst bevorzugt in feuchten, kalkreichen Wäldern. Zudem versorgt sie Bestäuber mit leckeren Nektar. Ein besonderes Merkmal ist die besondere Frostresistenz, die es der Pflanze erlaubt schon sehr früh im Jahr zu blühen.

     

    Welche dieser Pflanzen konntest du bereits im Wald beobachten?

     

    Quellen
    Waldgeschichten - Frühblüher im Wald

    Wald und Wiese - Frühlingsspaziergang im April

    Kräuterkeller - Wildkräuter im April – das hat der Monat für Sammler zu bieten

    NABU - Erste Farbtupfer im Wald