Buchvorstellung: „12 Stockwerke – Mein unglaubliches Zuhause am Ende der Welt“

Published on January 27, 2025

Heute stelle ich euch das Buch „12 Stockwerke – Mein unglaubliches Zuhause am Ende der Welt“ von den beiden Autorinnen Arndis Thorarinsdottir und Hulda Sigrun Bjarnadottir vor.

Vielleicht erkennst du es bereits an den Namen der Autorinnen: Es ist ein isländisches Buch und es spielt auch in Island. Die deutsche Ausgabe ist als gebundenes Buch im Arena-Verlag erschienen.

 

Darum geht es

Dagny, ein junges Mädchen, ist die Hauptperson des Buches und erzählt uns, was sie erlebt. Und das ist so einiges. Anfangs ist sie begeistert: Extraferien, keine Schule – und noch dazu lernt sie endlich ihre Oma kennen! Denn da sich die Oma verletzt hat, fahren Dagny, ihr Bruder und ihre Eltern zu ihrer Oma, um ihr zu helfen. Diese wohnt auf einer abgelegenen kleinen Insel weit im Norden

Doch diese freut sich so gar nicht über den unterwarteten Besuch. Und sie ist auch überhaupt nicht so, wie Dagny sich eine „richtige“ Oma vorgestellt hat. Das fängt damit an, dass sie Dagny stets nur „das Kind“ oder auch „das Phänomen“ nennt. Und geht bei den ungewöhnlichen Umständen, in denen Oma Insel (so wird sie von Dagny immer noch heimlich genannt) lebt, weiter.

Denn ungewöhnlich, das ist die Insel allemal. Es gibt genau ein Haus, in dem alle 197 Bewohner:innen der Insel leben. Ein Hochhaus mit 12 Stockwerken. Dort befindet sich alles, was man zum Leben braucht: Eine Kantine, Bücherei, die Gemeinschaftsschule, ein Laden, die Energiezentrale, ja sogar einen Spielplatz gibt es im Haus. Und eine Tiefgarage – doch die wird als Stall genutzt.

Denn Autos gibt es auf der Insel nicht. Genausowenig wie Internet (ausgenommen an einer kleinen Spitze der Insel). Und auch Dagny’s Hund Zorro wird von den anderen Kindern anfangs argwöhnisch betrachtet. Denn viele von ihnen haben zuvor noch nie einen Hund gesehen. Für Dagny ebenso unvorstellbar wie die Tatsache, dass die Kinder weder Minecraft noch Youtube oder aktuelle Stars kennen.

Ungewöhnlich wirkt auch das alltägliche Leben auf der Insel auf Dagny. Damit das Zusammenleben funktioniert, gibt es Regeln. Und jede:r Bewohner:in hat eine feste Aufgabe. Es gibt u.a. eine Lehrerin, Küchenbossin, den Energiewirt, Parasitenfachmann, eine Landwirtin, den Müllfachmann und natürlich die Hausmeisterin, Dagny’s Oma. Die hat ganz schön viel zu sagen.

Und auch die alltäglichen Gewohnheiten sind ganz anders, als sie es vom Festland gewohnt ist. Die Ressourcen auf der Insel sind begrenzt, gerade im Winter. Und Dagny ist mit der letzten Fähre vor dem Winter angekommen – und sitzt erst einmal fest. Denn die nächste Fähre kommt erst in 8 Monaten. Zeit genug, das Leben im Hochhaus kennen zu lernen.

Gleich am ersten Tag auf der Insel macht Dagny Bekanntschaft mit der Energiezentrale des Hochhauses. Es gibt zwar Solarmodule auf dem Dach, doch diese produzieren gerade im Winter nicht genug Strom, um das Hochhaus zu versorgen. So müssen alle ran. Und zwar auf umgebauten Fahrrädern. Jede:r muss täglich eine bestimmte Menge Energie erzeugen, damit das Leben in der Gemeinschaft funktioniert. Kein Wunder, dass auch auf den Energieverbrauch geachtet wird. So gibt es z.B. nicht in jeder Wohnung einen Kühlschrank, sondern die Bewohner:innen einer Etage teilen sich jeweils einen. Energiesparend und nachhaltig.

Auch sonst ist das Leben auf der Insel, den Umständen geschuldet, oft recht nachhaltig. Gekocht wird nicht in jeder Wohnung für sich, sondern einmal täglich für alle in der Kantine. Fernseher, Computer? Fehlanzeige. Stattdessen gibt es abends Spiele, es wird gebastelt, gesungen oder Tischtennis gespielt. Oder die Bewohner:innen treffen sich zum Bingo oder gemeinsamen Flickaktionen. Denn egal ob Kleidung oder kaputte Tischbeine: Alles wird repariert und möglichst lange genutzt. Und was gar nicht mehr geht, wird zu Patchworkdecken verarbeitet.

Doch während sich Dagny immer mehr einlebt und sogar die Oma irgendwann mehr zu einer wahren Oma wird, ereignen sich merkwürdige Dinge: Gegenstände verschwinden. Kuhfladen in der 6. Etage. Der Bulle wird freigelassen. Ja, es kommt sogar zu einem wirklichen Sabotageakt.

Da ist die Gemeinschaft gefragt, besonders aber Oma Berit als Hausmeisterin – und Dagny, die inzwischen zur Sendbotin ernannt wurde. Wer ist für diese Aktionen verantwortlich? Und: Was wird als nächstes kommen?

Das und noch einiges mehr findest du heraus, wenn du das Buch liest :-) 

Das Foto zeigt das Buch "12 Stockwerke" vor mehreren Blumentöpfen.
Das Buch „12 Stockwerke“ aus dem Arena-Verlag / © Stephanie S.


Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Ich hatte richtig das Gefühl, in die Lebenswelt der Insel und ihre Gedanken einzutauchen. Immer wieder kam mir der Gedanke, wie viel Energie ich gerade für das Licht verbrauche und irgendwie hatte ich fast das Gefühl, diese mit dem Fahrrad erzeugen zu müssen, wie es die Inselbewohner:innen tun. So bekommt man eine ganz neue Wertschätzung und einen anderen Blickwinkel auf die von uns genutzte Energie.

Schau einmal in deiner Bücherei – vielleicht gibt es das Buch dort? Ansonsten könntest du vielleicht vorschlagen, dass es angeschafft wird?

 

Mach mit

Noch bis 31.1.2025 hast du die Möglichkeit, am großen WWF-Jugend-Schreibwettbewerb teilzunehmen. Die besten Texte werden anschließend online bei der WWF Jugend und beim Arena-Verlag veröffentlicht. Das wäre doch eine tolle Sache, oder? Also, ran an die Tasten, und los geht es!

Danke an den Arena-Verlag, der uns das Buch zur Verfügung gestellt hat.


 

Die Autorin Stephanie

 

Eine Story von: Stephanie

Stephanie schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.