So überstehen Vögel den Winter

Published on December 5, 2024

    Die meisten Vögel verbringen den Winter nicht bei uns, sondern ziehen weite Strecken in den Süden, um dort zu überwintern. Manche Vögel trotzen der Kälte und verbringen in hier. Doch welche Vögel sind das, wie widersetzen sie sich den harten Winterbedingungen und weshalb bleiben sie eigentlich hier?

     

    Zu den bekanntesten Zugvögeln gehören Rauchschwalke, Kiebitz, Singdrossel, Nachtigall, Weißstorch, Mauersegler, Buchfink und Kuckuck. Je nach Art legen sie unterschiedliche, aber immer sehr beeindruckende Strecken hinter sich, teilweise bis zu 10.000 Kilometer! Doch Vögel wie Amsel, Kohlmeise und Rotkehlchen sind sogenannte Stand- oder Strichvögel. Sie bleiben also ganzjährig hier, oder ziehen nur kurze Strecken.

     

    Wie halten sich kleine Vögel warm?

    Vögel sind gleichwarm und haben zwischen 38 und 42 Grad, je nach Art. Allgemein trotzen große Vögel den kalten Temperaturen besser als kleine und je größer der Körper des Tieres, umso unempfindlicher ist es gegen Kälte. 

    Bis zu zehn Prozent ihres Körpergewichts verbrennen kleine Vögel in einer kalten Winternacht, nur um warm zu bleiben. Einige Vogelarten fahren den Stoffwechsel in kalten Nächten komplett herunter und fallen in eine „Kälteruhe“.

    Damit ist immer ein Risiko verbunden, da sie nämlich leichter eine Beute für Katzen, Marder und Greifvögel werden.

     

    Ein dickes Federkleid hält sie warm

    Das dichte Federkleid ist wetterfest und schützt sie vor Wind und Regen, zudem ist es mit wärmenden Daunen unterfüttert. Wenn die Außentemperatur sinkt, plustern sich die Tiere auf und schichten Luft zwischen ihr Gefieder. Die Luft erwärmt sich und ist ein weiterer Isolationsfaktor. Zusätzlich wird der Kopf eingezogen, um einen weiteren Wärmeeffekt zu genießen.

     

    Miteinander kuscheln

    Einige Wintervögel unterstützen sich gegenseitig. Zaunkönige und Sperlinge ziehen sich mit Artgenossen gerne in freie Nistkästen zurück, um dort näher zusammenzurücken und sich gegenseitig zu wärmen. Sperlinge bauen außerdem Winternester in der Natur, die zusätzlich vor Wind und Schnee schützen.

     

    Die richtige Energiezufuhr

    Um die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten ist eine ausreichende Ernährung wichtig. Viele Vögel, die eigentlich Insektenfresser sind (Meisen und Kleiber) müssen nun auch Samen, Nüsse und Körner in ihren Speiseplan aufnehmen, da sie eine fett- und energiereiche Nahrung darstellen.

    Auch kleinere Spinnen und Insekten, sowie die dazugehörigen Eier und Larven können unter Baumrinde, zwischen Wurzeln oder in Komposthaufen erbeutet werden.

    Viele Arten legen auch einen Vorratsspeicher an. Eichelhäher vergraben Eicheln im Boden und einige Meisenarten verstecken Samen und Kerne in Rindenspalten.

     

    Frieren Vögel am Boden fest?

    Hast du schon einmal einen Vogel gesehen, der am Boden festgefroren ist? Durch einem sogenannten „Wundernetz“ an den Beinen können Vögel gar nicht festfrieren. Es ist dafür zuständig, dass das warme Blut des Körpers auf dem Weg Richtung Füße abgekühlt wird und auf dem Rückweg wieder erwärmt wird. Wenn der Rest des Körpers also schön warm ist, haben die Vogelfüße also nur eine Temperatur von knapp über Null Grad!

     

    Weitere spannende Artikel über Vögel

    Gestern hat Stephanie einen spannenden Artikel veröffentlicht, in dem es darum geht weshalb Vögel in großen Schwärmen nicht aneinander stoßen! Erfahre außerdem, welche Vögel du im Winter beobachten kannst und was das Rotkehlchen alles so drauf hat!

     

    Quellen

    Nabu - Wie Vögel in den Wintermonaten leben

    LBV - Wie kommen Vögel mit Frost und Schnee klar?

    Nabu - Amsel, Drossel, Fink und Star ... wer bleibt da?

    mein schöner Garten - Vögel im Winter: So überstehen sie den Kälteeinbruch