
Die wichtige Bedeutung von Phytoplankton
Hast du schon einmal etwas von Phytoplankton gehört? Es ist sehr klein und unscheinbar, spielt aber eine unersetzliche Rolle in den Nahrungsnetzen der Ozeane und bei der Sauerstoffproduktion. Ich mache aktuell ein Praktikum beim GEOMAR und finde diese Kleinstorganismen ziemlich faszinierend! Am Ende dieser Story wirst du sie vielleicht auch so beeindruckend finden wie ich.
Was ist Phytoplankton?
Phytoplankton, auch „pflanzliches Plankton“ genannt, sind einzellige Pflanzen, die in den Oberflächengewässern der Ozeane leben und sich mit den Ozeanströmungen treiben lassen. Sie nutzen Sonnenlicht, CO2 und Wasser, um Photosynthese zu betreiben und organische Materialien zu erzeugen wobei Sauerstoff als Abfallprodukt erzeugt wird.
Das Phytoplankton in den Ozeanen verbraucht ungefähr genauso viel Kohlendioxid wie Landpflanzen!
Die ökologische Bedeutung von Phytoplankton
Wusstest du, dass Phytoplankton auch als „Wälder der Meere“ bezeichnet werden? Durch die Photosynthese binden sie CO2 und verringern dadurch den Treibhauseffekt.
Und noch besser: Wenn die CO2-Konzentration steigt, erhöht das Plankton sogar die Aufnahme. Der meiste gebildete Sauerstoff wird wieder in die Atmosphäre abgegeben und verbleibt nicht im Ozean.
Nach verschiedenen Schätzungen liegt der von Phytoplankton produzierte Anteil von Sauerstoff in der Atmosphäre bei etwa 50-70 %!
Sie haben auch eine wichtige Rolle als Anfang in der Nahrungskette der Meere.
Plankton macht über 98 % der Biomasse der Meere aus! Sie sind die Lebensgrundlage für das sogenannte Zooplankton (verschiedene einzellige Lebewesen, Wimperntierchen, Krebstiere, Kleinkrebse (z.B. Krill) und Larven vieler Wasserbewohner wie etwa von Fischen). Planktonische Organismen sind Nahrung für Tiere wie Fische, Robben oder sogar Wale!
Viele Arten des Zooplanktons wie der Krill ernähren sich beispielsweise von Kieselalgen. Tierisches und pflanzliches Plankton wird dann von größeren Tieren wie Muscheln, Fischen oder Krebsen gefressen.
Und diese größeren Tiere wiederum werden von noch größeren Tieren wie zum Beispiel Schwertwalen gefressen.
Es gibt sogar riesige Meeresbewohner wie beispielsweise die Bartenwale, die sich direkt vom Plankton ernähren! Sie müssen dabei einfach nur ihr Maul öffnen, damit es hineinströmt.

Die Arbeit mit Phytoplankton während meines Praktikums
Das Projekt ist ziemlich komplex und umfangreich, aber ich würde euch gerne einen kurzen Einblick geben.
In einem Vorexperiment für das Projekt wurden drei Vertreter verschiedener Gattungen untersucht:
- Diatomeen (Chaetoceros), größter Vertreter
- Grünalgen (Ostreococcus), kleinster Vertreter
- Kalkalge (Emiliania), mittelgroßer Vertreter
Sie wurden in verschiedenen Flaschen zusammen angesetzt und mit jeweils viel oder weniger Nährstoffen kultiviert. Dabei wurde untersucht welche Alge sich am meisten durchsetzt und wie lange sie überleben können, ohne dass zwischendurch wieder Nährstoffe ins Wasser gegeben wurden.
Dabei wird auch untersucht, inwiefern Bakterien eine Rolle spielen und ob eine Symbiose zwischen Alge und Bakterien besteht.
Nach drei Wochen wurde festgestellt, dass Emiliania sich am stärksten durchgesetzt hat! Die Wissenschaftler:innen haben eigentlich vermutet, dass Ostreococcus sich durchsetzen wird. Genau erklären, konnten sie das Ergebnis noch nicht.
Es bleibt spannend!
Quellen
GEOMAR - Was Phytoplankton-Physiologie mit dem Weltklima zu tun hat
Pflanzenforschung.de - Phytoplankton
Seos - Warum ist Phytoplankton wichtig?
Titelbild: © Sinhyu / iStock / Getty Images