Pazifische Auster (Fantastische Fakten)

Published on September 25, 2024

    Im Wattenmeer sind immer mehr Pazifische Austern (Crassostrea pacifica) zu finden, doch nicht alle freuen sich über ihr Erscheinen. Die Schalen sind messerscharf und an manchen Stellen wachsen so viele Austern, dass sie andere Muscheln verdrängen. Andere Bodentiere hingegen finden eine sichere Umgebung und einen festen Untergrund durch sie. Und obwohl viele Vögel Mühe haben, die Pazifische Auster zu öffnen, haben einige Arten sie als Leckerbissen für sich entdeckt.

     

    Sie ist eine invasive Art
    Wie ihr Name verrät, kommt sie eigentlich aus dem Nordpazifik (Japan, China), wo ähnliche Bedingungen wie im europäischen Wattenmeer herrschen. 1985 wurde sie erstmals in der Blidselbucht in List auf Sylt in Drahtkörben angezüchtet. Durch ihren reichen Larvenfall hat sich die Art auf Miesmuschelbänken, Hafenanlagen und weiteren Hartsubstrat in ganz Nordfriesland angesiedelt.

    Sie kann sich schnell an Umweltveränderungen anpassen und Temperaturen von unter null bis über 30°C ertragen. Sie wächst schnell und formt dichte Bestände, wobei sie mit den anderen heimischen Arten um Platz und Nahrung konkurrieren.

    Mit ihr wurden auch fremde Muschelparasiten und -seuchen eingeschleppt. Ihre Einschleppung wird als Ursache für den Zusammenbruch der Bestände der Europäischen Auster (Ostrea edulis) gesehen.

     

    Was frisst die Pazifische Auster?
    Allgemein sind Muscheln Filtrierer und auch die Pazifische Auster filtriert Plankton aus dem Wasser. Wie alle Austern sitzt sie auf dem Meeresboden und ist auf Hartsubstrat wie Muschelschalen oder Steinen festgewachsen. Um Eier zu bilden, brauchen sie Temperaturen von mindestens 22°C, was in warmen Sommern im Wattenmeer durchaus vorkommen kann. Aus diesem Grund hat sich die eigentlich gebietsfremde Art so weit verbreiten können.

     

    Frisst der Austernfischer Austern?
    Der Austernfischer ist einer der auffälligsten und bekanntesten Wattenmeervögel. Sein wissenschaftlicher Name Haematopus ostralegus beschreibt ihn sehr gut:
    Haematopus bedeutet „blutroter Fuß“ und ostralegus kann als „Austernsammler“ übersetzt werden.
    Er sammelt allerdings gar keine Austern und sie gehören nicht zu seinem Nahrungsspektrum! Auster steht in diesem Fall sinnbildlich für Muscheln, die er sehr gerne frisst.

     

     

    Quellen
    WWF Fischratgeber - Auster

    Ecomare - Pazifische Auster

    Schutzstation Wattenmeer - Die Pazifische Auster

    Schutzstation Wattenmeer - Tier des Monats September - Pazifische Austern