Tagpfauenauge (Fantastische Fakten)

Published on September 11, 2024

Hast du dieses Jahr schon einen Tagpfauenauge (Inachis io) beobachten können? Schon seit Frühjahr können die Tagpfauenaugen beim Blütenbesuch gesichtet werden und du kannst sie an ihrer rotbraunen Flügelfarbe und den typischen bunten Augenfleck auf jeden Flügel erkennen. Er ist einer der bekanntesten Schmetterlinge und zusammen mit dem Kleinen Fuchs einer der häufigsten.

 

Alles rund um das Tagpfauenauge
Bereits früh im Jahr, wenn Weiden, Huflattich, Schlehen und Löwenzahn blühen kannst du sie beobachten. Sie überwintern weder Ei, Raupe noch Puppe, sondern die erwachsenen Falter! Die Raupen ernähren sich nahezu ausschließlich von Brennnesseln, weshalb die Art auch Brennnesselfalter genannt wird.

Das Tagpfauenauge gehört zur Familie der Edelfalter und kann eine Flügelspannweite von fünf bis sechs Zentimeter erreichen!

 

Das Leben der Raupen
Zunächst sind die Raupen grüngelb gefärbt, wobei sie später leuchtend schwarz mit weißen Punkten werden. Außerdem tragen sie fleischige, bedornte Fortsätze.

Sie treten in großen Nestern auf und leben gemeinschaftlich. Dadurch werden einige Brennnesselpflanzen manchmal komplett überzogen. Außerdem bevorzugen sie sonnige Standorte und vor der Verpuppung suchen sich die Raupen erstmal geeignete Plätze aus.
Dort spinnen sie ein Gespinstpolster und als sogenannte Stürzpuppe hängen sie frei senkrecht nach unten.

 

Raupe vom Tagpfauenauge © Andreas Eichler 2014.05.25.-05-Kirschgartshaeuser Schlaege Mannheim--Tagpfauenauge-RaupeCC BY-SA 4.0

 

 

Wo sind sie noch verbreitet?
Das Tagpfauenauge ist weit verbreitet mit Ausnahme von Nord-Skandinavien bin in den Fernen Osten nach Japan. In Deutschland ist er weit verbreitet und kommt in vielen verschiedenen Lebensräumen vor.

In den meisten Regionen gibt es zwei Generationen im Jahr:
Die erste schlüpft im Juli und die zweite ab August, vor allem jedoch im September und Oktober.

 

Verteidigung und Tarnung
Dank der typischen Flügeloberseiten mit vier bunten Augen, kann er kaum verwechselt werden. Die großen Augen sollen Fressfeinde abschrecken und verwirren. Dabei zögern sie, weil sie glauben ein anderes Tier vor sich zu haben. Die Zeit in der der Angreifer zögert, nutzen die Schmetterlinge zur Flucht.

Die graubraune Flügelunterseite dient der Tarnung im zusammengeklappten Zustand und kann mit einem vertrockneten Blatt verwechselt werden.

Sie haben noch einen weiteren Trick: Das Zischen
Wenn sie in Gefahr sind, öffnen sie ruckartig die Flügel. Hierbei entstehen Geräusche die einem Zischen ähneln! Diese Taktik funktioniert allerdings nur bei Vögeln.

 

© Pixabay

 

 

Wovon ernähren sie sich?
Obwohl die Raupen sehr spezialisiert sind, sind die Falter weniger wählerisch und mehr als 200 Nektarpflanzen wurden bereits registriert.

Im Frühjahr besuchen sie Weiden, Huflattich, Schlehen, Pflaumen und Löwenzahn. Im Sommer entwickeln sie eine Vorliebe für rote und blauviolette Blüten, beispielsweise Disteln, Wasserdost, Flockenblumen und Klee.
Im Herbst kommen Astern, Efeu und Obst als Nahrungsquelle hinzu.

 

Was passiert vor und nach dem Winter?
Falter, die aus der zweiten Generation kommen (Also September/Oktober) suchen schon bald nach einem geeigneten Winterquartier. Dazu gehören natürliche Höhlen, Abwasserkanäle, Keller, Garagen und Dachböden.

Im Frühjahr verlassen sie ihre Winterquartiere, um sich zu paaren und Eier der nächsten Generation zu legen. Das sind durchschnittlich 400 Eier pro Weibchen, die an junge Brennnesselpflanzen gelegt werden.

Zur Paarungszeit bleiben die Männchen am Wegesrand und jedes Tier übernimmt ein 20 bis 50 Meter langes Revier. Wenn Weibchen am Wegesrand entlangfliegen, werden sie von den Männchen abgefangen und umworben. Manchmal geraten sie dabei an andere Männchen, mit denen sie spannende Luftkämpfe liefern.

 

Quellen:

Nabu - Ein Porträt des Tagpfauenauges

Tierchenwelt - Tagpfauenauge

lubera - Tagpfauenauge: Steckbrief, Lebensweise & Entwicklung

Biosphärengebiet Alb - Tagpfauenauge