
Hecheln, baden, verkriechen: So gehen Tiere mit der Sommerhitze um (Fantastische Fakten)
Seit Wochen ist es draußen sommerlich heiß. Rekordtemperaturen und Hitzewellen betreffen nicht nur Menschen, sondern auch Tiere. Was tun sie, um sich bei Hitze abzukühlen? Finde es in dieser Folge der Fantastischen Fakten heraus!
Wir Menschen gehen in den Schatten, vermeiden Sport und körperliche Aktivitäten, nutzen Verdunstungskälte, trinken viel oder gehen schwimmen.
Auch Tiere haben Strategien, um sich bei Hitze zu schützen.
Schweine – egal ob Wild- oder Hausschweine – können nur sehr wenig schwitzen. Einzig um ihre Nasenlöcher haben sie ein paar wenige Schweißdrüsen. Um sich abzukühlen, suhlen sich Schweine bei Hitze mit Vorliebe im kühlen Schlamm und bleiben im Schatten. Das hat außerdem den Vorteil, dass Insekten abgewehrt werden und die Haut ist vor Austrocknung geschützt. Und sie gehen erst bei Nacht raus, wenn es abgekühlt hat.

Auch Rehe und Rothirsche können nicht schwitzen, da sie keine Schweißdrüsen haben. Abkühlung bringen ihnen saftige, frische Pflanzen, Morgentau und Wasserquellen. Sie meiden die pralle Sonne und ziehen sich in den kühlen, schattigen Wald zurück – und sie gehen schwimmen.
Auch Igel bleiben bei Hitze im Schatten. Wenn sie kein Wasser finden, können sie dehydrieren. Und im Sommer kann es schnell sein, dass Pfützen und Wasserlachen austrocknen. Wenn möglich, suchen sich Igel dann wasserreiche Nahrung wie Regenwürmer und Schnecken. Doch in Hitzeperioden sind auch diese schwer zu finden. Daher sind sie über eine kleine, flache Schale mit Wasser dankbar, die im Garten steht.
Hast du im Sommer schon einmal Vögel gesehen und dich gewundert, was sie da treiben? Mit weit geöffnetem Schnabel sitzen sie da, ohne sich groß zu bewegen und ohne einen Laut von sich zu geben. Das hat einen Sinn: Denn auch Vögel schwitzen nicht. Ähnlich wie Hunde hecheln Vögel, um sich abzukühlen. Über die Atmung können sie so viel Flüssigkeit verdunsten. Auch sie freuen sich übrigens über eine Schale mit frischem Wasser, auch wenn sie leichter Wasser finden können als Igel. Das Wasser nutzen sie nicht nur zum Trinken, Vögel nehmen bei Hitze gerne auch ein kühles Bad.

Der Storch ist weniger vornehm: Um sich bei Hitze abzukühlen, beschmiert er sich die Beine mit flüssigem Kot. An heißen Sommertagen erscheinen die Beine der Störche deswegen oft weiß. Das Wasser im Kot kühlt den Körper, ähnlich wie wenn wir uns ein feuchtes Handtuch auf den Kopf legen.
Auch Insekten haben mit der Hitze im Sommer zu kämpfen. Steigt ihre Körpertemperatur auf 40°C, können sie nicht mehr richtig fliegen. Einige Schmetterlinge nutzen deshalb ihre Flügel, um die Sonneneinstrahlung zu reflektieren.
Wespen nutzen dagegen die Verdunstungskälte von Wasser. Zunächst fliegen sie zu einer Wasserstelle, um sich mit Wasser zu benetzen und ihre Körpertemperatur zu kühlen. Danach transportieren sie Wasser zum Nest, dort befeuchten sie die Waben und vibrieren mit den Flügeln. Durch das Fächeln wird die Luft ausgetauscht und kühlere Luft strömt hinein.
Hasen haben noch eine andere Strategie entwickelt. Statt zu schwitzen, kühlen sich Feldhasen über ihre langen Ohren ab. Dazu strecken sie sie möglichst weit vom Körper ab. Auch Elefanten nutzen diese Möglichkeit. Bei Hitze werden die großen Ohren stärker durchblutet und geben dadurch Körperwärme ab. Übrigens: An der Größe der Ohren kannst du erkennen, ob ein Hase in einer eher kalten oder warmen Umgebung wohnt – in wärmeren Regionen haben Hasen größere Ohren.
Außerdem können Hasen hecheln und sich einspeicheln. Auch das kühlt. Und sie suchen den Schatten und futtern kühle, wasserreiche Pflanzen und Kräuter.

Nachtaktive Tiere sind ohnehin in den kühleren Abend- und Nachtstunden unterwegs. Die heißen Tagesstunden verbringen Füchse, Dachse und Co. geschützt in ihrem Bau. Dort in der Erde ist es angenehm kühl und feucht. Ansonsten machen Füchse es wie Hunde; sie hecheln, um sich abzukühlen.
Auch Eichhörnchen halten sich bei Hitze lieber in ihren Nestern hoch oben in den Bäumen auf. Schwitzen können sie nur an den Füßen, was eine recht kleine Fläche ist.
Neben den Wildtieren wird es natürlich auch unseren Haustieren im Sommer heiß. Wie viele Tiere können auch Katzen kaum schwitzen, da sie nur sehr wenige Schweißdrüsen haben. Hitze empfinden Katzen sehr unterschiedlich. Während sich manche faul in die Sonne legen und ein Schläfchen halten, suchen andere den Schatten.
Auch Hunde mögen Hitze nicht sonderlich. Da auch sie nicht schwitzen können, gleichen sie die Körpertemperatur durch Hecheln aus. Einige Hunde springen auch gerne in kühles Wasser.

Quellen:
- - WWF Deutschland: „Tiere in der Hitze: Schwitzen, hecheln, was sonst?“, unter https://blog.wwf.de/tiere-in-der-hitze-schwitzen-hecheln/ (Zugriff am 3.9.2024)
- - NABU Deutschland: „Hecheln, baden, koten, faulenzen – So gehen Tiere mit der Sommerhitze um“, unter https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/vogelkunde/gut-zu-wissen/15991.html (Zugriff am 3.9.2024)

Eine Story von: Stephanie
Stephanie schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.