
Tipp der Woche: So bekommst du dein Bad plastikfrei und Zero Waste
Heute hat der Plasticfree July angefangen, eine weltweite Aktion, die sich gegen Plastikmüll einsetzt und dazu auffordert, mehr plastikfreie Gewohnheiten in den Alltag zu integrieren.
Diesem Tipp der Woche erfährst du, wie du ganz einfach Plastik aus deinem Bad verbannen kannst und in Zukunft weniger Müll produzieren kannst.
Denn wenn du dich in einem durchschnittlichen Badezimmer umschaust, wirst du viele Plastikflaschen, Tuben, Dosen und viele Plastikgegenstände mehr finden. Doch das ist gar nicht nötig und ganz einfach zu ändern!
Die Basics
Duschgel und Shampoo in der Plastikflasche, Flüssigseife im Plastikspender. Doch gerade bei diesen Basics ist es sehr einfach, ohne Plastik auszukommen. Die Lösung – feste Seife.
In den Geschäften findest du verschiedene Seifen oder feste Duschbars. Sie sind meist in einem kleinen Pappkarton verpackt. Auf Weihnachts- und anderen Märkten oder im Unverpacktladen bekommst du Seife sogar oft ohne jede Verpackung. Da ist bestimmt auch deine Lieblingsseife dabei!

Auch deine Haare kannst du plastikfrei waschen. Dazu gibt es entweder spezielle Haarseife oder festes Shampoo. Probiere aus, mit was du besser zurechtkommst. Auch Haarseifen und feste Shampoos gibt es in jedem Drogeriemarkt oder in Unverpacktläden.
Experimentierfreudige können ihre Haare auch mit Roggenmehl waschen.
Nach der Haarwäsche mit Haarseife empfiehlt sich eine Haarspülung. Doch auch hier musst du nicht auf Plastikflaschen mit fragwürdigem Inhalt zurückgreifen. Nein – deine neue Haarspülung findest du in der Küche. Eine einfache und beliebte Variante für gut kämmbare Haare ist die „Saure Rinse“. Dazu brauchst du lediglich etwas Apfelessig und Wasser.
Alternativ kannst du dir auch tolle Spülungen aus Kräutern machen, die je nach Wahl gegen fettiges oder trockenes Haar, bei gereizter Kopfhaut, Haarausfall etc. wirken.
Und wenn du dich nach dem Duschen gerne eincremst, kannst du eine feste Body-Lotion verwenden. Bestimmt findest du auch hier bald deinen neuen Lieblingsduft.
Übrigens eignen sich auch Öle aus der Küche gut für die Körperpflege. Ich mache mir z.B. jeden Juni Johanniskrautöl, das ich im Herbst und Winter zur Körperpflege nach dem Duschen verwende.

Ein weiterer Aspekt in unserem Badezimmer ist natürlich das Zähne putzen. Zahnbürste aus Plastik, Zahncreme in einer Plastiktube sind hier die Regel. Doch auch das geht ganz einfach plastikfrei: Sieh dich beim nächsten Einkauf einmal nach einer Zahnbürste aus Holz um. Auch die gibt es in Drogeriemärkten, Bioläden oder natürlich im Unverpacktladen.
Deine Zahnpasta kannst du durch Denttabs ersetzen. Das sind kleine „Tabletten“, die man vor dem Zähneputzen im Mund zerkaut. Mit der Masse putzt du dir dann die Zähne. Am Anfang ist es vielleicht eine Umstellung, da es weniger schäumt. Doch daran gewöhnst du dich schnell.
Denttabs bekommst du in kleinen Papiertütchen ebenfalls in der Drogerie oder im Bioladen, im Unverpacktladen auch ganz unverpackt. Nimm einfach ein kleines Glas mit und fülle dir eine Ladung davon ab.
Experimentierfreudige können sich ihre Zahnpasta auch selber machen.
Und selbst dein Zahnbecher muss nicht aus Plastik sein – du kannst ein einfaches Glas dafür verwenden.
Falls du Zahnseide verwendest, gibt es sie in kleinen Glasfläschchen. Und wenn sie leer ist, kannst du dir eine Nachfüllpackung in einem kleinen Papiertütchen besorgen und immer wieder nachfüllen. Du bekommst sie im Bioladen, im Unverpacktladen und manchen Drogerien.
Besonderer Tipp: Viele dieser Sachen eignen sich auch super als plastikfreies Geschenk!

Wenn du noch mehr tun möchtest
Nach den Basics, die du (fast) jeden Tag nutzen wirst, gibt es im Bad natürlich noch andere Sachen aus Plastik, für die es eine plastikfreie Alternative gibt.
Du könntest deine Kosmetikartikel unter die Lupe nehmen und auf verstecktes Mikroplastik untersuchen. Woran du es erkennst, erfährst du z.B. in dieser Aufstellung des BUND.
Deo kannst du dir ganz leicht selber machen. Wie das geht, wirst du noch in einem Tipp der Woche erfahren.
Falls du zum menstruierenden Teil der Bevölkerung gehörst, ist dir schon aufgefallen, wie viel Müll dabei Monat für Monat anfällt – und dass die Menstruationsartikel aus Plastik bestehen und in Plastik verpackt sind.
Doch es gibt Alternativen: Zum einen könntest du dir eine Menstruationstasse besorgen. Diese ist aus medizinischem Silikon und hält mehrere Jahre.
Oder du steigst von Einmalbinden und Slipeinlagen auf waschbare Binden/Slipeinlagen aus Stoff um. Die kannst du dir entweder kaufen oder auch ganz einfach aus alten Handtüchern und Stoffresten selber nähen.

Und falls du dich schminkst oder Pads zur Hautpflege verwendest, kannst du diese ganz leicht durch waschbare Abschminkpads ersetzen. Die kannst du dir aus einem alten Handtuch oder T-Shirt nähen. Oder du häkelst dir welche. Es gibt sie aber auch zu kaufen. Achte in diesem Fall darauf, dass sie aus Baumwolle (oder Bambus) sind, damit sie beim Waschen kein Mikroplastik abgeben.
Auch die Rasur kannst du plastikfrei erledigen: Besorg dir statt einem Pack Einmalrasierer aus Plastik einfach einen haltbaren Edelstahl-Rasierer. Hier musst du lediglich die Klingen von Zeit zu Zeit auswechseln. Die im Vergleich teurere Anschaffung lohnt sich – denn du sparst dir auf Dauer den Kauf von Einmalprodukten (und damit viel Müll) - und ein Edelstahl-Rasierer hält dir wirklich dein Leben lang.
Wenn du dich jetzt fragst: Was ist mit WC-Papier? Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Im Unverpacktladen bekommst du einzelne Rollen ohne Plastikverpackung. Eine andere Idee ist es, eine „Happy-Po“-Dusche zu nutzen oder am Waschbecken eine kleine Brause dafür zu installieren. In vielen Ländern ist es völlig normal, sich nach dem Toilettengang zu waschen und nicht mit WC-Papier abzuwischen. Ich habe mir als Ergänzung dazu kleine Tücher zum Abtrocknen genäht.

Zum Schluss
In diesem Tipp der Woche hast du viele Ideen bekommen. Es geht aber nicht darum, nun alle Produkte und Plastikgegenstände wegzuwerfen und zu ersetzen. Am besten tauschst du sie aus, wenn du sie ohnehin nachkaufen musst. Wenn dir das zu lange dauert, kannst du deine Sachen auch verschenken oder an Mitbewohner:innen, Familie etc. weitergeben. Für wieder anderes, z.B. deinen Plastikzahnputzbecher, findest du vielleicht eine andere Verwendung, z.B. als Wassergefäß zum Malen.

Eine Story von: Stephanie
Stephanie schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - melde dich gerne bei uns.