
Fantastische Fakten: Löffler
Der Löffler (Platalea leucorodia) ist unverwechselbar und wunderschön. Er ist ein großer, weißer Vogel mit einem langen, LÖFFELartigen Schnabel. Wenn du diesen stolzen Vogel siehst, weißt du sofort, warum er seinen Namen trägt. In dieser neuen Story der Fantastischen Fakten erfährst du, was ihn so besonders macht und welche Eigenschaften er mit sich bringt!
Die wichtigsten Fakten zusammengefasst
Seine Ernährungsweise ist sehr interessant:
Er wirbelt mit rhythmisch pendelnden Bewegungen des Schnabels kleine Tiere im Wasser auf, die er dann frisst. Um nicht alle aufwirbelnden Organismen aufzunehmen, nutzt der Löffler kleine Sensoren an der Schnabelspitze. Diese Tastorgane signalisieren ihm, ob es sich um gute Beute handelt oder nicht. Diese Methode wird auch Seihen genannt.
Er frisst vor allem Kleinfische, Wasserinsekten, Muscheln, Schnecken und kleinere Krebstiere.
Der Löffler ist ein Zugvogel. Ab Ende Februar kann man die ersten aus den Winterquartieren zurückkehrenden Löffler beobachten. Bis zu diesem Zeitpunkt haben sie den Winter vom Mittelmeerraum bis in den Senegal verbracht. Da sie bereits in den Überwinterungsgebieten mit der Balz begonnen haben, können sie fast direkt mit der Brut an den vorjährigen Brutplätzen beginnen.

Kolonien auf Inseln und den Halligen
Interessant ist, dass der Löffler noch nicht lange im Wattenmeer brütet, da sein Hauptverbreitungsgebiet weiter südlich liegt wie etwa in Spanien, Österreich und Ungarn.
Den ersten Bruterfolg im Wattenmeer gab es 1995 auf der niedersächsischen Insel Memmert und fünf Jahre später in Schleswig-Holstein auf der Hallig Oland!
Seitdem sind mehr Kolonien hinzugekommen, ausschließlich auf Inseln und Halligen.
Löffler brüten fast ausnahmslos innerhalb von Großmöwen-Kolonien!

Meine Naherfahrung mit den Löfflern
Als meine Freiwilligendienst auf Hallig Langeness gemacht haben, durften wir während der Brutsaison 2021 mit zu den Löfflern und die Nester kartieren.
Dies dürfen nur wenige Menschen machen und jeweils nur ein- bis zweimal pro Saison, da die Vögel sonst unnötig gestresst werden und im schlimmsten Fall die Kolonie aufgeben.
Wir sind gemeinsam mit einer Rangerin raus ins Vorland gelaufen und haben nach Nestern gesucht. Zu diesem Zeitpunkt waren die Küken bereits geschlüpft und schon etwas älter. Nachdem die Eltern aufgeflogen sind, konnten wir die Jungvögel zählen und das Jahr war ein voller Bruterfolg!

Die Zahl der Brutvögel steigt
Der Bruterfolg ist meistens sehr gut, es sei denn es kommt ein Prädator vorbei, der die Eier fressen will.
Auf Hallig Oland kam ein Fuchs zu Besuch, der über den Damm vom Festland rüberkam. Ihm fielen viele Eier und Jungvögel zum Opfer.
Löffler reagieren auf solche Unterbrechungen sehr empfindlich und geben ihre Kolonien unter solchen Bedingungen innerhalb weniger Jahre komplett auf.
Insgesamt gehört der Löffler zu den wenigen Arten, deren Brutbestände seit der Jahrtausendwende stark zugenommen jaben!
2018 wurden erstmals mehr als 1.000 Brutpaare des Löfflers an der deutschen Küste gezählt!
Hast du schonmal einen Löffler gesehen?
Quellen
Titelbild: © TasfotoNL / iStock / Getty Images
Nationalpark Wattenmeer - Ein unverkennbarer Vogel
Nationalpark Wattenmeer - Löffler
Ecomare - Löffler
Nabu - Löffler