
Wahlticker #6 – Wie geht eigentlich wählen? Und was ist die Briefwahl?
Der Countdown läuft: Noch zwei Wochen bis zur EU-Wahl. Wenn du wahlberechtigt bist, hast du inzwischen deine Wahlunterlagen bekommen. Dort steht drauf, bei welcher Wahl du wählen darfst und wo „dein“ Wahllokal ist. Meist ist das in einer Schule, in kleineren Gemeinden im Rathaus. Bewahre die Wahlbenachrichtigung gut auf – denn du wirst sie bei der Wahl brauchen.
Wenn du das erste mal wählen darfst, fragst du dich vielleicht: Wählen – wie läuft das eigentlich ab?
Das ist gar nicht kompliziert: Zuerst einmal gehst du natürlich zu dem Wahllokal, das auf deiner Wahlbenachrichtigung angegeben ist. Denke daran, deine Wahlbenachrichtigung und auch deinen Ausweis mitzunehmen. In der Regel sind die Wahllokale zwischen 8:00 und 18:00 Uhr geöffnet. Wann du in dieser Zeit hingehst, entscheidest du selbst.
In größeren Wahllokalen gibt es mehrere Räume. Auf deiner Wahlbenachrichtigung findest du eine Nummer. Danach richtet sich dann, in welchem Raum du wählen sollst. Aber keine Sorge – es gibt genügend Wahlhelfer:innen, die dir sagen können, wo du richtig bist. Scheue dich nicht, sie bei Fragen anzusprechen. Genau dazu sind sie da.
Im Wahllokal wird nochmal überprüft, ob du wahlberechtigt bist. Dazu gibst du den Wahlhelfer:innen deine Wahlbenachrichtigung und deinen Ausweis. Dann erhältst du einen Wahlzettel mit den verschiedenen Parteien und den Abgeordneten, die zur Wahl stehen. Bei der EU-Wahl sind das dieses Jahr 34. Mit diesem Zettel gehst du in eine freie Wahlkabine. Das ist meistens ein Tisch mit einem Sichtschutz, denn die Wahl ist geheim und frei. Es soll also niemand wissen, wen du gewählt hast und niemand darf dir vorschreiben, wen du wählen sollst.
In der Wahlkabine findest du auch Stifte. Auf dem Wahlzettel steht genau drauf, wie viele Stimmen – also wie viele Kreuze – du machen sollst. Bei der EU-Wahl hast du eine Stimme, du machst also ein Kreuz. Halte dich unbedingt daran, denn sonst ist dein Wahlzettel ungültig. Schreibe auch keine Kommentare auf den Wahlzettel und male nichts darauf – sonst ist deine Stimme ebenfalls ungültig und wird aussortiert.
Wenn du nun deine Stimme abgegeben hast, also die Partei bzw. Liste deiner Wahl angekreuzt hast, faltest du den Wahlzettel wieder zusammen und kommst aus der Wahlkabine. Auf einem weiteren Tisch steht die sogenannte Wahlurne. Das ist eine Art größerer Karton, in den die Stimmzettel eingeworfen werden. Keine Sorge: Es steht drauf und daneben steht wiederum ein:e Wahlhelfer:in, die dafür sorgen, dass alles richtig abläuft. Dort wirfst du dann deinen Wahlzettel hinein.
Das war es auch schon! Gar nicht so schwer, oder?
Vergiss nicht, dich nach der Wahl zu freuen – denn du hast gerade einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unserer Demokratie geleistet und deine Stimme abgegeben.
In manchen Bundesländern finden am 9. Juni noch weitere Wahlen statt. Dort gehst du genauso vor. Achte nur darauf, dass du bei den unterschiedlichen Wahlen unterschiedlich viele Stimmen hast. Aber das steht deutlich auf den Wahlunterlagen.
Doch was, wenn du am 9. Juni nicht zu Hause bist oder kurzfristig krank wirst? Kein Problem, du kannst trotzdem an der EU-Wahl teilnehmen!
Die Lösung lautet Briefwahl. Damit kannst du deine Stimme bereits vor der Wahl abgeben. Auf deiner Wahlbenachrichtigung steht, wie du die Unterlagen zur Briefwahl beantragen kannst. Das geht in der Regel online und dauert nur 2 Minuten – Name, Adresse und Wahlnummer eingeben, fertig. Du kannst dir die Unterlagen auch an einen anderen Ort schicken lassen, z.B. in ein Hotel oder ins Krankenhaus.
Nach einigen Tagen bekommst du die Wahlunterlagen dann zugeschickt. Das ist zum einen der Wahlbogen, auf dem du deine Stimme abgibst, außerdem noch Umschläge für den Rückversand an deine Gemeinde und eine Erklärung, dass du die Stimme selbst abgegeben hast. Auch hier gibst du deine Stimme ab und machst genau ein Kreuz.
Wie alles genau funktioniert und was du mit welchem Zettel machen musst und in welchen Umschlag was gehört, ist sehr gut erklärt. Du kannst einfach den Erklärungen folgen.
Falls es deine erste (Brief-)Wahl ist, kannst du natürlich auch deine Eltern oder andere Menschen noch einmal fragen, ob du alles richtig verstanden hast. Dann steht deiner Stimmabgabe nichts mehr im Wege!
Wenn du bereits jetzt weist, dass du am Wahltag unterwegs bist, dann beantrage am besten noch heute Briefwahl. Wirst du kurzfristig krank, kannst du auch bis zum 9.6. noch Briefwahl beantragen.
Die Briefwahl ist auch eine gute Möglichkeit, wenn es dir am Wahltag zu aufregend ist und du den Wahlbogen lieber in Ruhe und zu Hause ausfüllen möchtest.
Also – egal ob am 9. Juni in einem Wahllokal oder vorab per Briefwahl: Nutze deine Stimme und beteilige dich an der Wahl zum EU-Parlament!
Falls du wegen einer Behinderung Unterstützung bei der Stimmabgabe brauchst, kannst du dir Unterstützung holen. Es ist egal, ob du im Wahllokal oder per Briefwahl wählst. Für sehbehinderte Menschen gibt es eine Schablone zum Wahlzettel.
Wie ist es bei dir: Bevorzugst du den klassischen Gang zum Wahllokal? Oder wirst du per Briefwahl wählen? Ist es deine erste Wahl oder bist du schon „alter Hase“? Erzähle gerne in den Kommentaren davon!