Die Tundra - ein bewegendes Ökosystem

Published on March 2, 2023

    Die Tundra. Ein Landschaftstyp der Extreme. Bedingt durch die flache Sonneneinstrahlung zeigt die Tundra aber auch, dass trotz der Kälte bei Durchschnittstemperaturen um den Gefrierpunkt Leben möglich ist. Gräser, Moose und andere Sträucher gehören durch ihre hohe biologische Anpassungsfähigkeit und der entstehenden Photosynthese zu den Pflanzen der Tundra. Daraus bildet sich eine einzigartige, ja in manchen Momenten vielleicht lebensfremde Atmosphäre. Doch wie schaffen es die Pflanzen in einem derart trocknen, stetig kalten Klima zu überleben? Durch eine hohe Anpassungsfähigkeit und ihrer Art, die auch in trockenen Biotopen wachsen kann und wenig Nährstoffe und Flüssigkeit zu einer Ausbreitung ihrer Art benötigt.

    Permafrost - Ein progredientes Fortschreiten

    Schon ein kurzer Temperaturanstieg löst in der arktischen Tieflandebene kraftvolle, folgenreiche geologische Prozesse aus. Die Eiskeile sind Teil der Tundra und sorgen mit ihrer beeindruckenden Tiefe von 40m unter dem Permafrostboden für das klimatische und landschatfsutopische Gleichgewicht der subpolaren Klimazone in der Arktis. Doch genau diese einzigartigen Natursysteme verändern sich immer intensiver und rasanter. Sie zeigen uns, dass der Planet leidet. Dass geologische, biologische und klimatische Prozesse überall stattfinden und sich gegenseitig beeinflussen. Dass die Erhitzung unseres Planeten eben nicht nur eine Gefahr für uns und unsere Landschaften und den Biotopen auf der Südhalbkugel ist, sondern das Klima überall präsent ist und gerade die kalte Tundra die gravierendsten Folgen der menschengemachten Erderwärmung stemmen muss. Die Eiskeile sinken und damit der Boden der Tundra.

    Permafrostboden - kurz erklärt

    Der Begriff Permafrost beschreibt einen Boden eines Landschaftstyps, der quasi durch das vorherrschende Klima immer gefroren bleibt. Durch die kalten Jahreseinheitstemperaturen und den kalten Winden von Nordost bleibt das Klima trocken und bietet so nur eine geringe Vegetationsfläche für Flora und Fauna.

    Doch auch die Hydrologie verändert sich durch ein Absenken der Böden. Die Abflüsse, z.B. von den Frühjahrsschneeschmelze verändern ihre Routen, fließen anders und häufig seitlich ab. Dadurch kann dieses Wasser z.B. nicht in Tümpeln gelangen. Seen und Feuchtgebiete gehen verloren. Der Permafrostboden schmilzt und sinkt. Das hat auch dramatische Veränderungen auf unser Klima. Denn die Permafrostböden sind echte CO2 und Methanspeicher. Vor Jahrtausende in einer weitzurückliegenden Ära resorbierten Gase sind dort unter einer über 40m dicken Schicht gespeichert. Doch was passiert nun, wenn der Permafrostboden schmilzt? Wohin mit dem CO2 und den anderen treibhausfördernden Gasen? Ein sich erwärmenden Permafrostboden setzt Mikroorganismen in Gange, die den Kohlenstoffdioxid zersetzen und somit in Form von CO2 absorbieren. Das sorgt für eine weitere CO2 Belastung in einer sich immer weiter erhitzenden Erde.

    Wir müssen etwas tun. Uns einsetzen für den Schutz der Tundra. Doch wie schaffen wir das? Den Beginn schaffen wir durch unser eigenes Klimaverhalten, aber auch durch politisches Zeigen und Mut zu vielen berührenden Aktionen. Petitionen, die Wut und die Angst jener Menschen widerspiegeln, die direkt von den klimatischen Auswirkungen des Permafrost Schmelzens betroffen sind. Die Menschen, die an den Küsten ihr Zuhause finden und ihr Zuhause in Begriff sind zu verlieren durch einen höher ansteigenden Meeresspiegel. Aber auch die Menschen, die mit der Natur verbunden sind, wie eine zweite Seele, wie eine innere Heimat, zeigen die große Resonanz von dringend benötigten Veränderungen.

    Wir müssen uns einsetzten. Um diesen einzigartigen Ort und deren Arten zu erhalten.

    Jessica Hirt