
Was passiert gegen das Artensterben?
Das Artensterben ist nach WWF-Einschätzung eine der größten Bedrohung für unsere Erde.
Viele Menschen, Initiativen und Organisationen setzen sich täglich gegen das Verschwinden vieler Arten ein. Es gibt einige neue Infos zu dem Thema, die ich mit euch teilen möchte!
Es geht um ein Update der sogenannten „Roten Liste“, um die Weltnaturkonferenz in Montréal und um eine erfolgreich Petition des WWF, die nun eingereicht wurde!
Die IUCN hat ein Update zur "Roten Liste" hochgeladen
Auf der Roten Liste werden Tier- und Pflanzenarten je nach Ausmaß ihrer Gefährdung in verschiedene Kategorien eingeteilt.
1. Eine karibische Korallenart, die von der Yucatan-Halbinsel und Florida bis nach Trinidad und Tobago vorkommt, wurde von der IUCN von „gefährdet“ auf „stark gefährdet“ eingestuft. Ihr Bestand ist seit 1990 in den meisten Teilen ihres Verbreitungsgebiets um über 80 Prozent zurückgegangen.
2. Die Abalone-Meeresschnecken gelten vor allem in Ostasien als Delikatesse. Pro Gericht können hierfür Preise von an die 500 Euro erzielt werden! Da sie nur langsam wachsen und sich erst nach mehreren Jahren fortpflanzen, sind ihre Bestände besonders stark durch die Übernutzung bedroht. So müssen fortan fast die Hälfte aller Arten von Abalone-Meeresschnecken als bedroht gelten.
© WWF-Hong Kong / Tracy Tsang, Abalone-Meeresschnecken
3. In Ostafrika gibt es heute weniger als 250 geschlechtsreife Dugong-Exemplare und in Neukaledonien weniger als 900. In Ostafrika landen die Seekühe häufig als Beifang in Fischereigeräten. Weitere Hauptbedrohungen sind insbesondere in Neukaledonien die Wilderei sowie Verletzungen durch Boote. Hinzu kommt, dass die Seegrasbestände, die als Nahrungsgrundlage für Dugongs essenziell sind, durch Grundschleppnetzfischerei sowie Meeresverschmutzung massiv geschädigt werden.
© Dugong © vkilikov / Shutterstock / WWF
Die heute vorgelegte Rote Liste der IUCN (International Union for Conservation of Nature) zeigt mal wieder:
Die biologische Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten ist wichtig für unsere lebendige Erde! Doch der Bestand vieler Arten reduziert sich immer weiter. Meereslebewesen sind neben illegaler Fischerei, Überfischung, und Beifang zusätzlich durch die Klimakrise, Meeresverschmutzung und Krankheiten bedroht.
Ohne gesunde Meere können wir aber weder einen gesunden Planeten noch ein gesundes Klima erhalten.
Auf der aktuell stattfindenden 15. Weltnaturkonferenz in Montréal muss dringend ein starkes und ambitioniertes Abkommen zum Schutz der Biodiversität beschlossen werden.
Die COP 15 in Montréal
Vom 07. bis 19. Dezember 2022 findet die 15. Weltnaturkonferenz im kanadischen Montreal statt. Dort wird ein neues Übereinkommen zum Schutz der biologischen Vielfalt verhandelt. Ziel davon ist es, das Artensterben und den Verlust von Ökosystemen bis 2030 aufzuhalten.
Das Übereinkommen wurde bereits 1992 verabschiedet, die bisher vereinbarten Ziele wurden allerdings nicht erreicht. Auf die Konferenz in Kanada müssen insgesamt 196 Staaten nun Ziele beschließen und umsetzen!
Die COP 15 ist die letzte echte Gelegenheit zum Erhalt der biologischen Vielfalt!
WWF Mediastunt am Bundestag © Andi Weiland
Welche Rolle spielt Deutschland?
Die vereinbarten Ziele müssen verbindlich umgesetzt und auch ausreichen finanziert werden!
Dafür müssen international mehr Gelder für den Naturschutz bereitgestellt werden.
Deutschland ist eine starke Wirtschaftsmacht mit einem sehr großen ökologischen Fußabdruck.
Der WWF fordert, dass vor allem der finanzielle Beitrag zum internationalen Schutz der Artenvielfalt auf mindestens 2 Mrd. Euro im Jahr erhöht wird.
Der WWF ist auch vor Ort und wird sich für unsere Ziele einsetzen!
Die Petition „Artenvielfalt retten“ wurde eingereicht!
Gemeinsam haben wir gezeigt, dass die Bundesregierung entschlossener gegen das weltweite Artensterben vorgehen muss!
Die Petition wurde an die Bundesministerin Steffi Lemke übergeben.
Sie ist mittlerweile auch auf der COP 15, um mit anderen Regierungsvertreter:innen ein neues Abkommen für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der weltweiten Natur zu verhandeln.
Jetzt ist es wichtig, dass sich auch unsere Bundesregierung in Montréal tatkräftig für ein starkes Einkommen einsetzt. Wir müssen Natur beser und im Einklang mit indigenen Rechten schützen und den ökologischen Fußabdruck unserer Produktions- und Konsumweisen deutlich reduzieren! Wir brauchen konkrete Ziele, die Staaten bis 2030 umsetzen und ausreichend finanzieren.
Eine Story von Leana
Leana schreibt ehrenamtlich für die WWF Jugend Community. Sie ist im Redaktions- und Aktionsteam. Auch du kannst hier mitmachen - komm in unser Team.
Falls du Fragen hast, schreib sie gerne als Kommentar unter diese Story!