Als Teilnehmerin des 2 Grad Changemaker-Seminars habe ich mir als Projektziel gesetzt den Biomüll in unserem Studentenwohnheim besser zu verwerten. Denn bei uns gibt es keine Biomülltonnen, d.h. der wertvolle Biomüll kommt mit anderen Abfällen zusammen in die Restmülltonne und somit entweder in Verbrennungsanlagen oder auf Deponien. Nach langer Recherche, vielen E-Mails und Telefonaten habe ich es trotzdem leider nicht geschafft Biomülltonnen in unserem Wohnheim einzurichten. Das Studentenwerk war bis zu letzt skeptisch. Da dieses als Hauptsteakholder fungiert in meinem Projekt, musste ich mir also eine andere Lösung für mein Problem suchen.
Die im letzen Jahr gebauten Hochbeete erfüllen die Aufgabe eines richtig coolen Studentengartens, wozu natürliche auch ein Komposthaufen gehört. Dieser wurde allerdings überwiegend auch für Gartenabfälle verwendet, obwohl er eigentlich Kapazität für größere Mengen hat. Durch mehrere Aufrufe und Gespräche mit anderen Bewohnern ist es gelungen den Komposthaufen in den letzten 2 Monaten um ein gutes Stück zu vergrößern. Einige Studenten bringen jetzt konsequent ihren Biomüll auf unseren Komposthaufen.
Wenn man allerdings nicht das Glück hat einen eigenen Garten zu haben oder noch keinen Komposthaufen hat, kann man in einem speziellen Komposteimer in seiner Wohnung Kompost selber machen. Diese Kompostmethode heißt Bokashi und kommt eigentlich aus Japan. Dabei werden unter Sauerstoff Ausschluss und die Hinzugabe von sogenannten effektiven Mikroorganismen in nur sehr kurzer Zeit die Bioäbfälle in Humus und Dünger umgewandelt. Man kann eine solche Bokashi-Einheit kaufen, für ca. 60-80Euro, oder man baut sie ganz einfach selber. Ich habe für meine Materialien insgesamt ca.15 Euro gezahlt, also einiges weniger als die gekaufte Version. Außerdem hat es sehr viel Spaß gemacht den Eimer zu bauen und wirklich Zeitaufwändig war das Ganze auch nicht einmal. Um die 3 Stunden habe ich gebraucht. Dazu hier unten ein paar Bilder von meiner selbstgemachten Einheit. Ich empfehle euch jedoch einfach mal Bokashi bei Youtube einzugeben und einige der unzähligen Videos zu schauen, dort bekommt man viele Tipps und detaillierte Anleitungen.
Anfangs war ich auch ein bisschen Skeptisch ob alles klappt, wie lange das ganze dauert und ob es nicht doch unangenehm riecht. Denn es ist ja immerhin der ganze Biomüll drin. Doch ich habe auch mit Erstaunen festgestellt, dass man überhaupt nichts riecht. Schon nach nur 2-3 Wochen konnte ich unten aus dem Zapfhahn den ersten Dünger abzapfen und dann verdünnt mit Wasser meine Pflanzen damit Gießen. Der Dünger der unten aus dem Bokashi herauskommt ist absolut geruchsneutral und sehr nährstoffreich. Pure Pflanzenpower!! Wäre doch eine totale Verschwendung, wenn man den guten Biomüll einfach in die Restmülltonne pfeffert. Ich bin weiterhin dabei das Wohnheim umzustimmen, sodass evtl. doch irgendwann die Biomülltonnen erlaubt sind. Bis dahin suche ich fleißig Mitstreiter, die auch eine Bokashi-Einheit bauen und ihren eigenen Biomüll verwerten. Vielleicht hat ja einer von euch auch Lust bekommen mal so etwas zu bauen. Ich gebe auch gerne noch weitere Tipps und stehe für Fragen zur verfügung ;)
Dass der Bokashi Eimer relativ geruchsneutral ist erstaunt mich allerdings, auch wenn es natürlich super ist. Weißt du woran das liegt? Error stellen nämlich im Garten in einer... mehr